Serie Meine Ausbildung (14) Hauswirtschafterin hat den Haushalt im Griff

Neuss · Nathalie Pollak kümmert sich im Seniorenhaus um den alltäglichen Betrieb. Zu ihrer Ausbildung zählt aber auch Ernährungsberatung.

 Warme Mahlzeiten werden zugeliefert, Vor- und Nachspeisen bereiten die Hauswirtschafter im Seniorenhaus "Lindenhof" selbst zu. Nathalie Pollak (23) durchläuft jetzt das dritte Jahr ihrer Berufsausbildung.

Warme Mahlzeiten werden zugeliefert, Vor- und Nachspeisen bereiten die Hauswirtschafter im Seniorenhaus "Lindenhof" selbst zu. Nathalie Pollak (23) durchläuft jetzt das dritte Jahr ihrer Berufsausbildung.

Foto: lothar berns

Der Betrieb Im Arbeitsalltag von Nathalie Pollak sind Organisationstalent und Zeitmanagement gefragt. Ständig hat die 23-Jährige die Uhr im Blick - schließlich ist sie als angehende Hauswirtschafterin unter anderem für die Vorbereitung der Mahlzeiten zuständig, die pünktlich an die rund 100 Bewohner des Seniorenhauses "Lindenhof" verteilt werden sollen. Nathalie Pollak durchläuft in dem Grevenbroicher Seniorenzentrum jetzt das dritte Jahr ihrer dreijährigen Ausbildung zur Hauswirtschafterin - einem Beruf, der nicht nur etwas mit "Housekeeping" zu tun hat.

Denn zum Arbeitsalltag zählt nicht nur das Anrichten der warmen Mahlzeiten. "Ich bereite Vor- und Nachspeisen zu, wasche Wäsche, bügel Kleidung und reinige die Zimmer. Dazu zählt aber zum Beispiel auch die Ernährungsberatung", erzählt die Jüchenerin, die eine von zwei Auszubildenden in dem Seniorenhaus ist.

Bewerbung Wer sich für den Beruf interessiert, sollte großes Interesse an Hauswirtschaft haben. "Das ist die absolute Grundvoraussetzung. Weil auch Azubis im Alltag viel mit Lebensmitteln arbeiten, ist es wichtig, dass Bewerber kochen und backen können. Wichtig ist darüber hinaus auch die Kommunikationsfähigkeit, weil unsere Mitarbeiter im ständigen Kontakt mit den Bewohnern stehen", sagt Hauswirtschafts-Leiterin Anne Palon Vogt-Giebels.

Für den Berufseinstieg brauchen Bewerber keinen bestimmten Schulabschluss. "Jedoch achten wir auf gute Noten in Deutsch und Mathe, weil die Azubis jeden Tag unterschiedliche Mengen kalkulieren müssen." Außerdem sei laut Vogt-Giebels auch eine gewisse Fingerfertigkeit notwendig, da Hauswirtschafter gelegentlich auch in der Haustechnik zum Einsatz kämen.

Ausbildung Meist beginnt die ARbeit für Nathalie Pollak morgens um acht Uhr. "Dann bereite ich das Frühstück vor", sagt die 23-Jährige, der der Beruf schon nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen ist. "Mir bereitet der Umgang mit den alten Menschen große Freude", sagt die Jüchenerin, die nach ihrem Realschulabschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einem ähnlichen Bereich absolviert hat und dadurch erste Vorkenntnisse mitbrachte. "Ich wusste aber zunächst nicht wirklich, was auf mich zukommt. Die Arbeit ist sehr vielfältig und macht mir großen Spaß - gerade der Kontakt mit den Bewohnern", berichtet Pollak. Weniger Spaß mache ihr die Reinigung der Zimmer. "Doch auch das gehört genauso dazu wie die Arbeit in der Wäscherei." Interessant: Als Hauswirtschafterin berät sie Bewohner auch in Sachen Ernährung. "Schließlich betreuen wir auch Übergewichtige, Diabetiker oder Menschen mit verschiedenen Erkrankungen", sagt Nathalie Pollak, die unter anderem auch pürierte Kost für Bewohner mit Schluck- oder Kaubeschwerden zubereitet.

Berufsschule Unterrichtet wird die angehende Hauswirtschafterin an der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Düsseldorf, wo Fächer wie Ernährungslehre, Betreuung, Wirtschaft oder Betriebsorganisation auf dem Stundenplan stehen. Der Unterricht findet einmal pro Woche statt.

Zukunft Ausgelernte Hauswirtschafter arbeiten etwa in Gastronomiebetrieben, in Mensen, Kantinen, Senioren- oder Behindertenheimen und organisieren die täglichen Betriebsabläufe. Der Beruf Hauswirtschafter gilt auch als eine Alternative zum Beruf des Kochs.

(NGZ)
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