Neuss Hilfe vor Ort mit Quartiersarbeit

Neuss · Heinz Sahnen (CDU) lud Ehrenamtler in Erfttal zum Danke-Frühstück ein.

 Heinz Sahnen (r.) und Werner Schell (l.) im "Kontakt" in Erfttal

Heinz Sahnen (r.) und Werner Schell (l.) im "Kontakt" in Erfttal

Foto: woi

Erfttal ist ein Stadtteil mit vielen Herausforderungen. "Von Anfang an gab es hier eine Fülle von Problemen", berichtete der CDU-Stadtverordnete Heinz Sahnen. "Wir haben Problemgruppen, viele Hochhäuser, aber auch viele Kinder und einen hohen Anteil von Migranten." Trotzdem sei es im Laufe der vergangenen Jahrzehnte durch soziale und sportliche Angebote gelungen, dass das Zusammenleben dieser unterschiedlichen Menschen gelinge. Um den zahlreichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern in Wohlfahrtsverbänden, Kirchengemeinden und anderen Einrichtungen für ihren Einsatz zu danken, hatte Sahnen gestern zu einem Frühstück in den Bürgertreff "Kontakt" in Erfttal eingeladen. Rund 80 waren gekommen.

Werner Schell vom Selbsthilfe-netzwerk "Pro Pflege" warb als Gastredner in allen Stadtteilen für Strukturen, bei denen die Menschen das Älterwerden gemeinsam gestalten - "und zwar generationenübergreifend". Wenn Grundschüler bei Senioren in betreuten Wohnungen für Abwechslung sorgten - wie dies in Erfttal geschehe - sei dies ein wichtiger Baustein. Denn der Anteil älterer Menschen, die ohne familiäre Hilfe auskommen müssten, nehme zu. "Deshalb müssen auch die Familienverbände gestärkt werden." All dies sei aber nicht ohne zusätzliches Geld möglich - zum Beispiel aus den Millionen aus dem Grundstücksverkauf an das Höffner-Möbelhaus. "Netzwerke alleine reichen nicht", sagte Schell.

Hans-Peter Oebel, der langjährige Leiter des Neusser Sozialamtes, lobte Erfttal als vorbildlich für die gesamte Stadt. "Quartiersarbeit ist nicht einfach", sagte er. Es gelte, die Interessen der unterschiedlichsten Gruppen zu berücksichtigen. "Und es geht nicht ohne Integration." Wobei die derzeitige Zuwanderung auch Chancen biete. "Denn es kommen viele junge Leute zu uns."

Heinz Sahnen sieht insbesondere im Sport gute Möglichkeiten, die Zuwanderer zu integrieren. "Wir haben schon die ersten syrischen Kinder in Sportvereinen", berichtete der Politiker, der zugleich Vorsitzender der Sport-Gemeinschaft (SG) Erfttal ist. Der 68-Jährige hatte nach eigenen Angaben vor 13 Jahren zum ersten Mal zum Ehrenamtler-Frühstück eingeladen. "Damals noch bei uns im Wohnzimmer", erzählte er. Mit zunehmender Gästezahl habe er das Treffen in den "Kontakt" in Erfttal verlegt.

(sug)
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