Neuss In Neuss arbeiten immer mehr Pendler

Neuss · Die aktuelle Pendlerstatistik zeigt, wie stark der Wirtschaftsstandort Neuss ist. Es gibt deutlich mehr Berufs-Einpendler als Auspendler.

 Morgens im Berufsverkehr knubbeln sich die Pendler auf den Straßen - wie hier an der B 9 in Uedesheim.

Morgens im Berufsverkehr knubbeln sich die Pendler auf den Straßen - wie hier an der B 9 in Uedesheim.

Foto: woi

Die Zahl der Berufspendler, die es jeden Tag zur Arbeit nach Neuss zieht, hat deutlich zugenommen. Das geht aus Zahlen hervor, die die städtische Wirtschaftsförderung jetzt vorgelegt hat. Grundlage für das Zahlenmaterial sind Daten der Bundesagentur für Arbeit (Stichtag: 30. Juni 2015). Demnach gab es zum Stichtag 44.535 Berufs-Einpendler nach Neuss - 1119 mehr als im Vorjahr. Wolfgang Düsing, Chef-Statistiker im Amt für Wirtschaftsförderung, sieht dies als Ausdruck des starken Wirtschaftsstandorts Neuss. "Die Zahl der Einpendler ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das hängt natürlich auch mit den Unternehmensansiedlungen in unserer Stadt zusammen", betont er.

Dazu zählt auch die Standortkonzentration von Pierburg in Neuss. Im "Werk Niederrhein" auf der Spitze der Hafenmole I hatte der Automobilzulieferer seine bis dato getrennten Produktionsstätten aus dem Neusser Barbaraviertel und aus Nettetal zusammengeführt. Die Beschäftigten aus dem aufgegebenen Werk in Nettetal, die jetzt in Neuss arbeiten, sorgen nun mit für das Plus an Berufs-Einpendlern. "Sofern sie nicht nach Neuss gezogen sind, schlägt sich das statistisch nieder", sagt Düsing.

Die jetzt vorgelegte Berufspendler-Statistik bezieht sich zwar ausschließlich auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Dabei handelt es sich laut Wirtschaftsförderung jedoch um mehr als 75 Prozent aller Beschäftigten in Neuss. Auch wenn Selbstständige, Beamte, mithelfende Familienangehörige und geringfügig Beschäftigte sind hingegen nicht in der Statistik erfasst sind, spiegelt diese die Stärke des Wirtschaftsstandorts wider.

Zum Stichtag gingen in Neuss 67.651 Personen einer versicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Auch das ist eine Steigerung. "Im Vorjahreszeitraum waren es 66.133 Beschäftigte", sagt Düsing. Auch bei diesem Plus spielt die Pierburg-Konzentration zwar eine deutliche Rolle. "Grundsätzlich aber verfestigt sich eine Tendenz der vergangenen Jahre", betont der Chef-Statistiker. Vor zehn Jahren zählte Neuss lediglich 58.532 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

Die aktuellen Pendlerzahlen zeichnen die Quirinus-Stadt zudem als Primus im Rhein-Kreis Neuss aus. Neuss ist hier die einzige Kommune mit positivem Pendlersaldo. Von den 67.651 versicherungspflichtig Beschäftigten wohnten 23.084 auch in Neuss, während 44.535 einpendelten. 32.880 Neusser sind hingegen Auspendler, die es täglich zur Arbeit über die Stadtgrenze hinauszieht. Dabei zeigt sich die enge Verquickung zur Landeshauptstadt: Allein 7720 Neusser zieht es zur Arbeit nach Düsseldorf. Als Wohnort ist die Quirinus-Stadt gerade bei jungen Familien aus Düsseldorf beliebt. Viele dieser Neu-Bürger tauchen dann als Pendler in der Statistik auf.

Die meisten Einpendler in die Quirinus-Stadt kommen aus kreisangehörigen Kommunen, die zum Teil deutlich mehr Aus- als Einpendler zählen. "Spitzenreiter" ist Dormagen mit einem Auspendlerüberschuss von 6152 Beschäftigten vor Korschenbroich (-5941) und Meerbusch (-5638).

(NGZ)
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