Neuss Info-Tafeln fürs historisches Erbe sind fertig

Neuss · Im Kulturausschuss wurde die erste Glastafel vorgestellt. Ein QR-Code verbindet mit dem Internet.

Aus "Stadtpunkte" in Mannheim wird "Neuss historisch" in der Quirinusstadt: Unter diesem Titel sollen große Tafeln und analog dazu Info-Seiten auf der städtischen Internetseite künftig hinreichend über historische Gebäude und Plätze aufklären. Was vor einem Jahr mit der Absicht begann, Besuchern mit Hilfe eines einheitlichen Informationssystems das Wichtigste über die Neusser Geschichte zu vermitteln und in der Mannheimer Reihe sein Vorbild hat, liegt nun als Ergebnis vor. Im Kulturausschuss wurde es vorgestellt und bekam allgemeines Lob. Mit der Info-Tafel für das Klosterzentrum Brückstraße ist zudem das erste Exemplar aus Sicherheitsglas fertig, gehört mit 900 mal 600 Millimetern in die Kategorie der größtmöglichen Tafeln und kann an seinem Bestimmungsort, am Romaneum, angebracht werden.

In Zusammenarbeit mit diversen Fachbereichen der Verwaltung, aber auch mit den Heimatfreunden und anderen, wurde ein Format ausgearbeitet, das sowohl die historischen Eckpunkte benennt und historische Bilder zeigt wie auch in einem kurzen Text über Entstehung und Bedeutung aufklärt.Grafiker Cornelius Uerlichs hat das Info-System entwickelt.

Ein QR-Code auf der Tafel ermöglicht die direkte Verbindung mit der dazugehörigen Internet-Seite, die nicht nur Schriftliches, sondern auch Hörbares bietet. In drei Sprachen und einem Dialekt: Deutsch, Englisch, Französisch und Nüsser Platt. Während die fremdsprachigen Übersetzungen weitgehend technisch gelöst werden, mussten die Infos in Nüsser Platt persönlich "eingesprochen" werden. Was mit Hilfe von Mitgliedern der Heimatfreunde möglich wurde.

Die Optik ebenso wie die Art der Information fand bei den Politikern breite Zustimmung, aber Anregungen gab es auch: eine Übersetzung ins Türkische zum Beispiel oder die Abfassung in der sogenannten Leichten Sprache. Kulturdezernentin Christiane Zangs versprach, sie künftig aufzunehmen.

Derzeit liegen einschließlich der Tafel zum Klosterzentrum drei fertige für historische Orte vor: für das Bürgerhaus an der Oberstraße, in dem heute das Kulturamt untergebracht ist, und für das Zeughaus. Für mehr reicht das Geld derzeit nicht, aber Zangs versicherte: "Für vier weitere hat Stadtarchivleiter Jens Metzdorf bereits Sponsoren gefunden." Ihre Verwaltung geht davon aus, dass die Hauptlast der Finanzierung nicht bei ihr liegen wird. Sponsoren können Firmen, Vereine oder private Hauseigentümer sein (die dann auch die Pflege übernehmen sollten). Sie können auch Vorschläge für Info-Tafeln machen, aber die Realisierung hängt von der Prüfung durch das Stadtarchiv ab. Jens Metzdorf soll zunächst eine Prioritätenliste erstellen.

Vier Tafelgrößen stehen zur Verfügung, die Preise liegen zwischen 1800 und 3000 Euro, beinhalten Material, aber auch die Internetpräsentation und Audiodateien.

(hbm)
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