Neuss Intensiv-Transporter fürs Rote Kreuz

Neuss · Das Herzstück des neuen Fahrzeugs ist eine elektrisch betriebene Trage.

 Sigrud Rüsgen, Ingolf Graul, Detlef Daverzhofen und Marc Dietrich (v.l.) bei der Vorstellung des neuen Intensiv-Transporters.

Sigrud Rüsgen, Ingolf Graul, Detlef Daverzhofen und Marc Dietrich (v.l.) bei der Vorstellung des neuen Intensiv-Transporters.

Foto: Lothar Berns

Eine Viertelmillion haben sich der Rhein-Kreis und das Deutsche Rote Kreuz Neuss das neue Fahrzeug kosten lassen, mit dem Sanitäter auch Patienten verlegen können, die auf Lebenserhaltungssysteme angewiesen sind. Mehrmals am Tag wird es jetzt für Fahrten eingesetzt, die bislang die drei anderen Rettungswagen des Neusser DRK beschäftigten. Bei Bedarf kann es auch als "normaler" Rettungswagen eingesetzt werden.

"Es schließt eine Lücke", sagt DRK-Vorstandssprecher Marc Dietrich, "die schwierig mit anderen Fahrzeugen zu schließen gewesen wäre." Schon seit anderthalb Monaten werden Patienten mit dem neuen Transporter vor allem von Krankenhäusern in Grevenbroich, Dormagen und Neuss in die Uni-Kliniken nach Köln oder Düsseldorf verlegt. Besonders im Lukaskrankenhaus wird das Fahrzeug nach Angaben von Rettungsassistent Detlef Daverzhofen oft genutzt. Er erklärt die Eigenschaften, die es von einem regulären Rettungswagen unterscheiden - und die seinen knapp 70.000 Euro höheren Preis rechtfertigen sollen: Eine pneumatische Federung, die den Transporter zum leichteren Verladen des Patienten absenken kann und diesen bei der Fahrt vor Stößen schützen soll; ein größerer Kofferaufbau, um den Ärzten und Sanitätern mehr Bewegungsfreiheit zu geben und eine besondere Trage. Sie ist das Herzstück des Wagens, kann Patienten mit 220 Kilogramm Körpergewicht tragen und läuft elektrisch betrieben auf einer Schiene in das Fahrzeug, um einen sanften Einstieg zu gewährleisten. Zur Sonderausstattung des Transporters gehören auch ein mobiles Intensivbeatmungsgerät mit zwei Sauerstoffflaschen à zwei Liter (8000 Liter fasst der Speicher) und ein Monitorsystem, das detailliert die Lebensfunktionen des Patienten anzeigt und Informationen auch über einen sogenannten artieriellen - Daverzhofen nennt ihn "blutigen" - Blutdruckmesser beziehen kann. "Es geht aber auch unblutig", verspricht der Sanitäter.

(bur)
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