Neuss Jäger-Trio entdeckt ein Cannabis-Beet im Hammfeld

Neuss · Einige Hanfblätter liegen noch in der Grünfläche am Neusser Hammfeld, auch die Plastikhandschuhe und Reste vom Düngermittel finden sich noch auf der Erde. Mit den Pflanzen hat die Polizei bereits kurzen Prozess gemacht – schließlich handelt es sich um eine illegale Hanfplantage.

 Cannabisblätter auf der gerodeten Neusser Hanfplantage.

Cannabisblätter auf der gerodeten Neusser Hanfplantage.

Foto: WOI

Einige Hanfblätter liegen noch in der Grünfläche am Neusser Hammfeld, auch die Plastikhandschuhe und Reste vom Düngermittel finden sich noch auf der Erde. Mit den Pflanzen hat die Polizei bereits kurzen Prozess gemacht — schließlich handelt es sich um eine illegale Hanfplantage.

Und so ist das Feld bereits abgeholzt und umgegraben, damit künftig wieder "normale" Pflanzen dort wachsen können.

Entdeckt worden waren die Hanfpflanzen in dieser Woche nicht von der Kripo, sondern von einer dreiköpfigen Jägergruppe. Die Männer hatten die Plantage auf der Pirsch entdeckt und daraufhin die Polizei informiert, die den Verdacht erhärtete. Demnach haben Unbekannte auf einem rund zehn Quadratmeter großen Grundstück im Hammfeld illegalen Hanfanbau betrieben — die Cannabis-Pflanzen werden zur Herstellung von Rauschmitteln verwendet.

Die Polizei bestätigte auf Anfrage der NGZ den Zufallsfund. Da es sich um ein kleines Beet handelt, geht Polizeisprecher Hans-Willi Arnold davon aus, dass die Pflanzen für den Eigenbedarf gezogen wurden.

Das für Fußgänger nur schwer zugängliche Gelände im Hammfeld, von Berufskolleg, Scheibendamm, Autobahnzubringer und Euromoda begrenzt, gehört zu einem Jagdrevier. Aufseher ist Peter van Eck. Der hatte sich mit seinem Sohn Philipp und einem weiteren Jäger am Dienstagabend zur Entenjagd verabredet — Ziel war ein Tümpel in dem unwegsamen Areal. "Gras und Gestrüpp stehen dort mannshoch", berichtet Philipp van Eck. Spaziergänger verirren sich an diesen Ort so gut wie nie — so war die Plantage, obwohl mitten in der Stadt gelegen, gut versteckt.

Auf ihrer Pirsch entdeckten die Jäger das Hanffeld. Rund fünf Quadratmeter waren bereits geerntet worden, auf weiteren fünf Quadratmetern standen die bis zu 1,20 Meter hohen Pflanzen noch. Vor Ort fanden die Jäger zudem Dünger, eine Schere und Behälter für den Abtransport. "Das sah nach professionellem Anbau aus", sagt Philipp van Eck. Gut organisiert war der Anbau. Das sieht auch die Polizei so: "Wer ernten will, muss auch hegen und pflegen." Jetzt kamen die Beamten den Züchtern zuvor: die noch zur Ernte ausstehenden Pflanzen wurden von ihnen in die Polizeistation an der Jülicher Landstraße gefahren und vernichtet.

Für die Jäger um Philipp van Eck war der Hanffund der zweite spannende Vorfall innerhalb nur eines Monats in ihrem Hammfeld-Revier. Vor knapp vier Wochen schossen sie in der Nähe eine Wildschweinsau. "Das erste Schwarzwild seit 40 Jahren", versichert van Eck.

(NGZ/rl)
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