HIV-Impfstoff Janssen schließt Allianz mit Bill-Gates-Stiftung

Neuss · Eine Impfung gegen HIV könnte hunderttausende gefährdeter Menschen vor einer Infektion mit dem Virus und dem Ausbruch von Aids schützen.

Pünktlich zum Welt-Aids-Tag hat das Pharmaunternehmen Janssen, das seinen Sitz in Neuss hat, zusammen mit der Bill & Melinda Gates-Stiftung sowie den National Institutes of Health den Start einer Studie zur Entwicklung einer wirksamen HIV-Impfung angekündigt.

Die Partner schließen sich zusammen, um eine "globale Impfung" zu entwickeln, die einem breiten Spektrum von HIV-Erregern vorbeugen kann. Gemeinsames Ziel ist eine Welt ohne HIV.

Aktuell startet eine breit angelegte Studie mit dem Titel "Imbokodo" (HVTN 705/HPX2008) mit 2600 Frauen aus fünf Ländern der Sub-Sahara-Region im Süden des afrikanischen Kontinents. Die Studie soll untersuchen, ob und wie der Impfstoff Frauen und Mädchen möglichst effizient vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen kann. "Imbokodo" entstammt der Zulu-Sprache und bedeutet "Felsen": in Südafrika ein Synonym für starke Frauen und deren Bedeutung für die Gemeinschaft.

Wie "Unaids", ein Projekt der Vereinten Nationen, berichtet, sind rund 60 Prozent der Menschen mit HIV im östlichen und südlichen Afrika Frauen und Mädchen. Das Ziel der Allianz, die die Studie vorantreibt, ist ehrgeizig: Sie hat sich nicht weniger vorgenommen als die Menschen der Welt, die ein besonders hohes Risiko tragen, mit einem global einsetzbaren Impfstoff zu schützen.

Damit eine globale Anwendung möglich ist, muss der Impfstoff gegen ein möglichst breites Spektrum von Virustypen wirken. Kein leichtes Unterfangen bei dem Erreger, der ausgesprochen schnell mutiert und in verschiedenen Subtypen auftritt.

In frühen klinischen Studien hat das Präparat laut Angaben der Studien-Partner jedoch Anlass zur Hoffnung gegeben, denn es greife gleichzeitig an mehreren Stellen des Virus an. Die bislang vorliegenden Ergebnisse würden darauf hinweisen, dass der Impfstoff das Immunsystem sehr gut gegen HIV stärken kann. Bereits seit 2005 engagiert sich Janssen gemeinsam mit verschiedenen Partnern und Institutionen für die Entwicklung eines HIV-Impfstoffes.

(NGZ)
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