Neuss Japanische Preisträger geben gelungenes Konzert in Neuss

Neuss · Dahinter steht ein Austausch junger Musiktalente.

Reiko Takahashi Irino, die Witwe eines renommierten japanischen Komponisten, hat 1990 einen Austausch zwischen talentiertem japanischen und deutschen Musikernachwuchs begründet. Dieser seit nunmehr 25 Jahren anregende "Wettbewerb" brachte nun fünf Preisträger aus Japan zu Konzerten nach Münster, Essen, Hamburg und Neuss, in die Obhut der städtischen Musikschule. Das Konzert im Romaneum wollten sich auch Matthias Pannes, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Musikschulen, und Hartmut Rohmer, Vorsitzender des Neusser Kulturausschusses, nicht entgehen lassen.

Die fünf japanischen Preisträger, deren musikalische Ausbildung spätestens im Alter von vier, fünf Jahren begann, studieren vor allem die europäische Musikkultur. Miharu Ogura (19) spielte zunächst am Flügel zwei der virtuosen Etüden von György Ligeti. Mit aller Kraft ließ sie in "L'escalier du diable" (Etüde 13) chromatische Skalen die "Teufelstreppe" bis zum obersten Diskant aufsteigen. Prächtig auch ihre "Fünf Variationen über ein Thema von Franz Schubert" von Helmut Lachenmann.

Kaoru Seto (16) spielte zwischen reifer lyrischer Abgeklärtheit und lebhaftem Triumph Chopins "Ballade Nr. 1 g-Moll". Die jüngste Preisträgerin, Aina Hotani (13), setzte das komplizierte Figurenwerk der "Sarabande" aus Johann Sebastian Bachs "Paritita Nr. 2 d-Moll" für Violine solo selbstbewusst und sicher in Szene. Die auskomponierte Solokadenz im "Allegro moderato" des "Konzertes für Violine und Orchester d-Moll" von Jean Sibelius gehört zum Repertoire der größten Geiger.

Im Romaneum spielte Mina Kikuchi (15) ebenfalls groß auf, am Flügel von Miharu Ogura begleitet. Aber es gab auch japanische Musik: Kevin Willoughby, in Los Angeles geboren, studiert in Tokio das Instrument Shamisen. Die japanische Laute mit kleinem Resonanzkörper und drei Seiden-Saiten wird mit einem großen spatelförmigen Plektron geschlagen.

(Nima)
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