Neuss Kinder lernen den Uhu "Bubo" kennen

Neuss · Bei den Ferienspielen des Hauses der Jugend geht es in diesem Jahr darum, vieles im Freien zu erleben. Gestern wartete ein ganz besonderes Highlight auf die Kinder: Sie bekamen Besuch von einem Falkner und seinem Uhu "Bubo".

 Falkner Wolfram Kassemeck mit Uhu "Bubo". Die Jugendlichen dürfen den Vogel sogar streicheln.

Falkner Wolfram Kassemeck mit Uhu "Bubo". Die Jugendlichen dürfen den Vogel sogar streicheln.

Foto: woi

Wenn Uhu Bubo seine Flügel ausstreckt ist das ein ganz schön beeindruckender Anblick: 1,60 Meter Spannweite haben die Flügel des Tiers, das Falkner Wolfram Kassemeck mit auf das Gelände des Hundesportvereins DVG-Neuss Rheinallee gebracht hat. Dort verbringen die Kinder, die beim Haus der Jugend die Ferienspiele mitmachen, gerade viel Zeit beim Bogenschießen und Geocaching. Nachdem alle einmal den Uhu gestreichelt haben, sind sich die Kinder einig: "Das war total cool."

Die Begegnung mit dem Uhu ist für die Kinder der Höhepunkt des Programms mit dem Falkner aus Nettetal, der darauf Wert legt, bei der Arbeit keine "Show" zu bieten, sondern genau zu erklären, wie Eulen leben, was sie fressen und warum sie unter Schutz stehen. Zu seinem Besuch gehört deswegen auch eine kleine Exkursion in Wald und Wiesen. "Ich will die Kinder für die Natur begeistern", sagt der 46-Jährige. Etwa damit, was Pflanzen alles können, zum Beispiel die Hagebutte. "Die ist nicht nur eine Heilpflanze, sondern kann auch dabei helfen, das Leben von kleinen Rehkitzen zu retten", erzählt er den Kindern, denen er zeigt, wie sie die Blätter zwischen den Fingern zerreiben können. Das machen nämlich auch die Bauern, wenn sie auf einem Feld, das sie mähen wollen, ein Kitz entdecken. "Der Geruch der Hagebutte überdeckt den menschlichen Geruch, und so kann der Bauer ausnahmsweise das kleine Reh anfassen und wegtragen", erzählt Kassemeck. "Wenn er es einfach so hochnimmt, würde es von seiner Mutter verlassen", erklärt er den Kindern, die er mit vielen Fragen darauf bringt, selbst darüber nachzudenken, was wohl passiert, wenn der Bauer dabei einen Fehler macht und warum es wichtig ist, Tiere richtig zu behandeln. Danach geht es auf Entdeckungstour quer durch das Gelände des Hundesportvereins, auf eine Suche nach Pilzen und Heilkräutern. Kassemeck erklärt, wie Jahresringe entstehen oder das Kellerasseln Krebstiere sind und deswegen nur im Schatten überleben können. Die Kinder finden das spannend: "Es ist toll, dass wir so viel draußen sind", sagt der 13-jährige Elias, der bei den Ferienspielen noch andere Tiere liebgewonnen hat: Denn die Kinder haben auch einen Reiterhof besucht, durften auf Pferden und sogar auf einem Esel reiten. "Das fand ich am Tollsten", sagt der Junge.

"Wir legen in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf Bewegung in der Natur, verbunden mit vielen Ausflügen und Aktionen", sagt Sozialpädagogin Victoria Dahm. Nächste Woche können noch Kinder dazu kommen, auch dann gibt es wieder Geländespiele, es wird gegrillt und auch der Reiterhof soll noch einmal besucht werden. Die jungen Teilnehmer treffen sich jeden Tag von 12 bis 18 Uhr, die Teilnahme kostet 18 Euro. Informationen gibt es im Haus der Jugend unter 02131 21555.

(NGZ)
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