Neuss Kinder zeigen Performance im Museum

Neuss · Inspiriert von den Collagen Barbara Breitenfellners haben Viertklässler der Martin-Luther-Schule mit Profis eine Performance durchs Clemens-Sels-Museum erarbeitet. Sie ist am 20. September zu sehen.

 In der Installation von Barbara Breitenfellner zeigen die Martin-Luther-Grundschüler, was sie dazu erarbeitet haben.

In der Installation von Barbara Breitenfellner zeigen die Martin-Luther-Grundschüler, was sie dazu erarbeitet haben.

Foto: CSM

Museum kann noch weit mehr sein kann als nur reiner Ausstellungsraum, in dem allenfalls Platz für einen wissenschaftlichen Vortrag oder ein kammermusikalisches Konzert ist. Das beweist das Tanzprojekt von Medienpädagogin und Lehrerin Bettina Schneidewin mit Kindern von der Martin-Luther-Schule. Ausgehend von der Installation der Künstlerin Barbara Breitenfellner im Clemens-Sels-Museum haben die Mädchen und Jungen der Klasse 4b mit ihrer engagierten Lehrerin eine Performance erarbeitet, die sie am Sonntag (20.) ab 11.30 Uhr zeigen wollen.

Eine Tanz- oder gar Ballettaufführung im herkömmlichen Sinne wird das nicht sein, wenn auch im Gartensaal ein Stück gemeinsam getanzt wird. Vielmehr haben sich die Neun- bis Zehnjährigen drei Monate lang intensiv mit dem Thema von Breitenfellners Arbeiten, dem Traum, beschäftigt und die Kunstwerke für sich körperlich interpretiert. Da stellen sie dann vor dem Museumseingang ein verfremdetes Klassenfoto nach - um es sogleich zu verändern und zu brechen. Von da aus wird nach und nach der gesamte Museumsbau in die Performance mit einbezogen. "Aber nichts wird so benutzt, wie es üblich ist", sagt Bettina Schneidewin.

Zwar tanzt sie selbst seit frühester Jugend, holte sich aber dennoch professionelle Unterstützung, ermöglicht dank der Finanzierung durch das Neusser Kulturamt: Carlo Melis, Tänzer, Choreograph und Dozent am Tanzhaus NRW in Düsseldorf, begleitete den gesamten Entstehungs-Prozess, kam über Monate einmal wöchentlich nach Neuss, um mit Schülern und Lehrerin zu arbeiten. Dabei wurde den Kindern nichts fertig vorgesetzt, wie Bettina Schneidewin betont, "wir haben in der Choreographie nur das zusammengestellt, was die Kinder uns gegeben haben."

Es ist nicht das erste Bewegungsprojekt im Clemens-Sels-Museum. Bereits im Jubiläumsjahr 2012 hatte Bettina Schneidewin zusammen mit Grundschülern unter dem Titel "Sehnsucht nach Farbe" einzelne Werke im Haus tänzerisch interpretiert - damals in Kooperation mit Susanne Cistecky vom Tanzraum Neuss.

"Das war eine tolle Erfahrung, die wir nicht missen wollen", versichert Museums-Direktorin Uta Husmeier-Schirlitz, "diese Bilder bleiben anschließend im Kopf." Sie begrüßt das erneute ambitionierte Projekt, bei dem sich "die Kinder eigene Transformationsmethoden zu zeitgenössischer Kunst ausdenken". Husmeier-Schirlitz wünscht sich, dass die Performance auch anderen Mut macht, ungewöhnliche Idee umzusetzen: "Das Clemens-Sels-Museum ist dafür ein kreatives Gegenüber."

(susa)
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