Neuss Kinderstadt empfängt Minister als "Staatsgäste"

Neuss · Dass eine Stadt mit etwas mehr als 200 Einwohnern zum Staatsempfang lädt, dürfte nicht allzu häufig vorkommen. Es sei denn, es handelt sich um die Kinderstadt der Katholischen jungen Gemeinde (KjG), die sich noch bis heute in der Elmar-Frings-Turnhalle im Neusser Schulzentrum befindet.

 Isabell und Phil, die Bürgermeister der Kinderstadt, empfingen unter anderem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Schulministerin Sylvia Löhrmann.

Isabell und Phil, die Bürgermeister der Kinderstadt, empfingen unter anderem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Schulministerin Sylvia Löhrmann.

Foto: Lber

Genau dort empfingen die beiden Bürgermeister Isabell und Phil gemeinsam mit dem Stadtparlament am Mittwochabend ihre "Staatsgäste": Gut 20 Prominente aus Politik und Kirche fanden sich dazu auf dem Marktplatz der Kinderstadt ein, darunter Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, Landes-Schulministerin Sylvia Löhrmann, Kreisdechant Monsignore Guido Assmann aber auch Maike Windhövel und Rebekka Biesenbach von der KjG-Bundesleitung. Sie alle erhielten zum Dank eine Plakette mit Kinderstadt-Logo.

Nach einer Stadtführung mit allen Gästen zeigte sich Sylvia Löhrmann beeindruckt von dem Projekt, bei dem Kinder eine Woche lang ausprobieren können, wie man eine Stadt gestaltet und wie sie organisiert ist. Löhrmann sprach von einer "bunten und vielfältigen Stadt" und ergänzte: "Es wurde an alles gedacht, was für eine Stadt wichtig ist." Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nutzte die Kirche der Kinderstadt als Gelegenheit, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. "In der Kirche konnte ich mit den Kindern jenseits des Trubels darüber sprechen, was sie in der Stadt schon alles gemacht haben", erläuterte Gröhe. Allgemein lobte er die Jugendarbeit als "Schule der Demokratie" und unterstrich: "Es ist wichtig, dass wir die Kinder und Jugendlichen ernst nehmen."

Dies zeigte sich bereits in den folgenden Gesprächsrunden, in denen die Kinder und ihre Gäste zum Beispiel über das Thema "Steuern" sprachen. Und in der Gruppe "Wahlalter" wurde über die Probleme bei einer möglichen Herabsetzung diskutiert. Dabei zeigten sich die "Staatsgäste" beeindruckt, wie sich die Kinder in die Diskussion einbrachten. "Die Kinder lernen hier politisches und gesellschaftliches Denken", erläuterte Dechant Hans-Günther Korr. "Die Jugendverbände helfen den Kindern, politisch aktiv zu werden."

(NGZ)
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