Neuss Kita in Grefrath wird bis 2016 saniert

Neuss · Die Verhandlungen über die Finanzierung verzögerten den Neubau der Kita St. Stephanus für zwei Jahre. Jetzt steht der Finanz- und Zeitplan. In der Bauzeit ziehen die Kinder in ein Provisorium im Pfarrgarten um.

 Die Kindertageseinrichtung St. Stephanus wird um- und ausgebaut. Auch das Außenspielgelände wird dann so gestaltet, dass es für auch Kinder unter drei Jahren ein kleines Abenteuerland wird.

Die Kindertageseinrichtung St. Stephanus wird um- und ausgebaut. Auch das Außenspielgelände wird dann so gestaltet, dass es für auch Kinder unter drei Jahren ein kleines Abenteuerland wird.

Foto: A. Woitschützke

Im Kindergarten St. Stephanus fiebern auch die Jüngsten dem Schützenfest am Wochenende entgegen. Ihr Umzug am Samstag, für den der Grenadier Wolfgang Mollenhauer der Einrichtung jetzt 20 besonders leichte Holzgewehre gespendet hat, eröffnet nämlich - und das schon zum 30. Mal - die Festtage der St.-Sebastianus-Bruderschaft. Doch größer als die Vorfreude auf den Umzug am Samstag ist die auf den Umzug im Sommer. Denn der macht den Weg frei für einen neuen Kindergarten.

Der Neubau, der eigentlich vor allem ein Um- und Anbau ist, hat Jahre auf sich warten lassen. Grund waren zähe Verhandlungen zwischen der Stadt und dem erzbischöflichen Generalvikariat. Denn mit dem Projekt "Zukunft heute" hatte das Erzbistum schon vor Jahren festgelegt, in Grefrath nur noch einen dreigruppigen Kindergarten vorhalten und damit auch finanzieren zu wollen. Die Stadt allerdings, so beschreibt Pfarrer Michael Tewes den Konflikt, ging von einem größeren Bedarf aus und bestand auf einer Einrichtung mit vier Gruppen. "Die Verhandlungen verliefen friedlich, aber sie haben halt lange gedauert", berichtet Tewes.

Architekt Richard Wichmann soll nun umsetzen, was beide Parteien verhandelt haben. Er baut einen Kindergarten für vier Gruppen. Der muss zudem so hergerichtet werden, dass ein großer Anteil von Kindern unter drei Jahren dort aufgenommen und betreut werden kann. Diese Anforderung prägt das Raumkonzept genauso wie die Planung des Spielgeländes, das am Reißbrett des Willicher Garten- und Landschaftsarchitektenbüros Mueller und Partner neu entworfen wurde. Das sieht auch draußen einen separaten Garten vor, wo die Kleinsten unter sich sein können.

Rund 1,6 Millionen Euro wird für das Bauvorhaben aufgewandt, zu dem allerdings auch die zwischenzeitliche Unterbringung der ganzen Kindergarten-Mannschaft in einem Modulbau, wie Architekt Wichmann das Provisorium nennt, hinzukommt. Dieser Komplex wird im Pfarrgarten entstehen. Die Idee, für etwa ein Jahr auf die Fläche am Gemeindezentrum St. Stephanus zuzugreifen, sei aus statischen Gründen nicht umzusetzen gewesen, sagt Tewes.

Ein völliger Kita-Neubau wird nicht nötig. Die Substanz des Hauses aus den 1970er Jahren sei so marode denn doch nicht. Es bekommt aber ein neues Dach, neue Böden und neue Sanitäranlagen. Weil es allerdings zu klein ist, um die für die U-3-Betreuung zusätzlich benötigten Räume dort unterzubringen, muss nicht nur um-, sondern auch angebaut werden.

"Wir sind froh, dass es endlich losgeht", fasst Pastor Tewes auch die Meinung von Kirchenvorstand und Erzieherinnen zusammen. Baubeginn soll im Herbst sein, nachdem die Kita zu Beginn des neuen Kindergartenjahres komplett geräumt worden ist. Reine Bauzeit sind nach Wichmanns Angaben neun Monate. "Das ist ehrgeizig", sagt er mit Blick auf das Programm.

Für die Kinder der Kita St. Stephanus heißt das: Mindestens einmal startet ihr Schützenfestumzug nicht am Mergelsweg.

(NGZ)
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