Serie Adventskerzen Körperspannung und Balance für die perfekte Kerze

Neuss · Für Laien ist es gar nicht einfach, die Turnübung grazil zu schaffen, für die Sportler der TG Neuss ist das ein Leichtes.

 Eine Kerze machen? Für die Mannschaft der Sportakrobatik der TG Neuss kein Problem. In Sekundenschnelle sind die Akrobaten auf Position.

Eine Kerze machen? Für die Mannschaft der Sportakrobatik der TG Neuss kein Problem. In Sekundenschnelle sind die Akrobaten auf Position.

Foto: Woi

neuss "Eins, zwei, Kerze", ruft Natalia Schmoll ihrer Mannschaft in der Turnhalle der TG Neuss zu. Die Mitglieder der Sportakrobatik-Gruppe des Vereins lassen sich das nicht zweimal sagen und rollen souverän von der Hocke in Position: Beine in die Luft, Hände in die Hüfte und das Gewicht auf die Schultern verlagern - fertig ist die Kerze, eine der wohl berühmtesten Turnfiguren überhaupt. Wohl kaum jemand ist in seiner Schulzeit nicht einmal damit im Sportunterricht konfrontiert worden - mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Die Übung ist ein Basiselement im Turnen, aber längst nicht jeder bekommt sie so gekonnt hin wie die Sportler der TG Neuss. Und Trainerin Natalia Schmoll kennt auch den Grund dafür: "Bei der Kerze wird Balance und Körperspannung trainiert. Kinder bekommen das in aller Regel sofort hin", sagt sie. Erwachsene dagegen, die nicht mehr so gelenkig wie die Kinder seien, würden oftmals Probleme bekommen. Dabei soll die Kerze durchaus auch gesundheitsfördernd sein. "Sie ist ja sogar eine Figur im Yoga", sagt Schmoll.

In der Tat ist der Schulterstand im Yoga nichts anderes als eine Kerze und soll zum Beispiel durch die intensive Dehnung der Muskulatur besonders gut für den Rücken sowie für Arme und Beine sein, Stress und Spannung abbauen und außerdem die Durchblutung und den Stoffwechsel anregen - üben lohnt sich also, auch für Laien. Wer es etwas schwieriger haben möchte, kann die unterstützenden Arme dabei übrigens auch weglassen, erklärt Natalia Schmoll.

Training für die Kerze haben die Sportakrobaten der TG Neuss allerdings nicht mehr nötig - die kleine Figur am Boden können sie innerhalb weniger Sekunden fehlerfrei umsetzen. Verglichen mit dem, was die Truppe, die fast nur aus Mädchen im Alter von fünf bis 17 Jahren besteht, sonst leistet, ist die Kerze aber auch ein Kinderspiel. "In der Sportakrobatik machen wir sehr viele Pyramiden und Hebefiguren", sagt Natalia Schmoll. Deshalb ist die Altersgruppe ihrer Mannschaft auch so groß: Die älteren Akrobaten helfen an der Basis der Pyramide, währen die Jüngeren ihre Kunststücke in schwindelerregender Höhe vollführen. Spaß macht der Mannschaft die leichte Übung zwischendurch aber schon - schließlich sieht die Kerze gerade in Formation auch ziemlich schick aus.

(lai)
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