Neuss Komitee stellt zum 1. April Schützen-Manager ein

Neuss · Mit einem 800 000-Euro-Etat erreicht der Bürger-Schützen-Verein die Größe eines mittelständischen Unternehmens. Gemeinnützige GmbH und semiprofessionelle Strukturen sollen mehr Sicherheit geben.

 7500 Aktive (Foto: Jäger bei der Parade auf dem Markt) und eine Million Besucher – das Neusser Schützenfest ist eine Großveranstaltung.

7500 Aktive (Foto: Jäger bei der Parade auf dem Markt) und eine Million Besucher – das Neusser Schützenfest ist eine Großveranstaltung.

Foto: Andreas Endermann

Bereits zum 1. April soll ein neuer bezahlter (halb-)hauptamtlicher Manager eingestellt werden, der künftig das Komitee unterstützt, die Geschäfte des Neusser Bürger-Schützen-Vereins zu führen. Derzeit läuft das Auswahlverfahren; Gespräche werden geführt. Das bestätigte Schützenpräsident Thomas Nickel. Ziel sei es, wie in der jüngsten Hauptversammlung angekündigt, bereits in diesem Jahr mit semiprofessionellen Strukturen Erfahrungen zu sammeln. Am Ende soll möglichst eine gemeinnützige gGmbH stehen, die im Laufe des nächsten Jahres gegründet werden könnte, um anschließend Schützenwesen und Schützenfest zu managen.

 7500 Aktive (Foto: Jäger bei der Parade auf dem Markt) und eine Million Besucher – das Neusser Schützenfest ist eine Großveranstaltung.

7500 Aktive (Foto: Jäger bei der Parade auf dem Markt) und eine Million Besucher – das Neusser Schützenfest ist eine Großveranstaltung.

Foto: Andreas Endermann

Bisher wird das "Unternehmen" vom ehrenamtlich tätigen Komitee und seinen vielen ehrenamtlichen Mitstreitern in den zehn Korps gesteuert. Nun scheinen die Grenzen der Belastbarkeit erreicht. Drei Zahlen und Fakten, die belegen, welche gesellschaftliche, wirtschaftliche und finanzielle Größenordnung die beim Patentamt eingetragene Marke "Neusser Schützenfest" inzwischen erreicht hat: Eine Million Besucher inklusive Kirmes am letzten August-Wochenende, 7500 aktive Marschierer, Etatvolumen von 800 000 Euro.

Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich das Schützen-Komitee mit Fragen einer neuen Struktur, denn eine ehrenamtliche Führung könne nur schwerlich dieses mittelständische Unternehmen auf Dauer führen. Vorschläge erarbeitet für Verein und Komitee der Wirtschaftsausschuss. Das letzte Wort wird aber die Jahreshauptversammlung haben, der das Komitee seine Neuerungen zur Beschlussfassung vorlegen wird. "Noch ist nichts entschieden", sagt Präsident Thomas Nickel. Frühestens zur Jahreshauptversammlung im November werde es eine entsprechende Beschlussvorlage geben.

Neue Strukturen, so Thomas Nickel, seien allein schon mit Blick auf die Haftung unverzichtbar – Haftung unter dem Stichwort Sicherheitskonzept, aber auch Haftung mit Blick auf die Finanzen. Eine zielführende Lösung könnte dabei die Gründung einer gemeinnützigen gGmbH sein. Als hilfreich sieht Nickel an, wenn eine bezahlte Kraft für das Komitee arbeitet; zunächst mit einem Werkvertrag ausgestattet. Gesucht werde eine Persönlichkeit, die "für etwas mehr als eine Aufwandsentschädigung" ihren Dienst tue. Das könne zwar ein ehemaliger, aber kein aktiver Schütze sein. "Wir benötigen einen Mitarbeiter, der gerade an den Schützenfesttagen uneingeschränkt zur Verfügung steht."

Wer der neue Schützen-Manager sein wird, steht laut Nickel noch nicht fest. Aber das Komitee stehe in Kontakt mit geeigneten Kandidaten. Er sei zuversichtlich, den Posten zum 1. April besetzen zu können.

(NGZ)
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