Neuss Kommentar: Entscheidung nicht im Patientensinn

Neuss · Der Palliativstation am Johanna-Etienne-Krankenhaus wird der wirtschaftliche Boden entzogen. "Na und?", mögen viele sagen und argumentieren: Mit Palliativstationen in Grevenbroich und am Lukaskrankenhaus ist die Versorgung doch gesichert.

Sicher, das Argument hat etwas. Und es ist daher zu vermuten, dass die Entscheidung der Landesregierung in Neuss keinen Sturm der Entrüstung auslösen wird. Doch wandelt sich oft der Blick auf die Dinge, sobald eine persönliche Betroffenheit gegeben ist. Etwa dann, wenn die eigenen Angehörigen, die man am Etienne gut versorgt wusste, am Ende ihres Weges an einen anderen Arzt, ein anderes Haus verwiesen werden - weil nur da Palliativmedizin angeboten wird. So gibt die vom Land angestrengte Schwerpunktbildung Anlass zur Kritik. Sie mag wirtschaftlich begründet sein – "menschlich" und im Sinne der Patienten ist sie nicht. CHRISTOPH KLEINAU

(NGZ)
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