Neuss Korruptionsverdacht bei SWN beschäftigt die Politik

Neuss · Stadtwerke-Geschäftsführer Heinz Runde ist weiter uneingeschränkt handlungsfähig, obwohl die Staatsanwaltschaft Wuppertal gegen den 65-Jährigen seit Dienstag wegen Korruptionsverdacht ermittelt.

Ob er das bleibt, hängt von der Gesellschafterversammlung des städtischen Tochterunternehmens ab, die von Bürgermeister Herbert Napp als Vorsitzendem heute zu einer Sondersitzung eingeladen wurde. Dieses Gremium alleine könne solche Entscheidungen fällen, sagte Napp. Er gab aber zu, einen Arbeitsrechtler um Prüfung gebeten zu haben, "was notwendig, üblich und sinnvoll ist." Heute früh bekommt er das Ergebnis.

Als Beschuldigter wird Runde an dieser nicht-öffentlichen Sitzung selbst nicht teilnehmen können. Das Unternehmen wird vielmehr durch Geschäftsführer Stephan Lommetz und den Stadtwerke-Anwalt Matthias Dann von der Düsseldorfer Kanzlei Wessing & Partner vertreten. Ob der ermittelnde Staatsanwalt der Einladung des Bürgermeisters zu dieser Sitzung folgt, stand gestern nicht fest.

Seit 2004 ist Korruptionsprävention im Konzern Stadt ein Thema. Ein Präventionskonzept und einen Antikorruptionsbeauftragten gibt es derzeit aber nur für die Kernverwaltung. Die Tochterunternehmen sind gefragt worden, ob sie sich diesem Regelwerk unterwerfen, so Napp, und zum Beispiel dem Antikorruptionsbeauftragten auch bei sich ein Prüfrecht einräumen. Der Bauverein hat dem zugestimmt, sagt Napp, die Antwort der Stadtwerke steht noch aus.

Die Geschäftsführung selbst informierte gestern die Mitarbeiter in zwei Versammlungen über den Sachstand. Eine Kernbotschaft: "Wir sind handlungsfähig."

(NGZ)
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