Neuss Künstler stiften für Museumssammlung

Neuss · Zur Ausstellung "re:set" im Clemens-Sels-Museum kamen 4000 Besucher. Finissage ist am Sonntag.

Mit dem Ende der Ausstellung "re:set - abstract painting in a digital word" ist das Clemens-Sels-Museum um drei Kunstwerke reicher. Paul Schwer, Giso Westing und Friedhelm Falke überlassen dem Haus jeweils eine Arbeit aus der Ausstellung. Vorreiter war Paul Schwer. Er hat das Mobilé für das Treppenhaus entworfen und befunden: "Die Arbeit ist nur für diesen Ort gemacht worden, deswegen soll sie auch dort bleiben."

Dabei hatte es ein wenig gedauert, bis er wusste, was dorthin passen könnte. "Ich hätte auch gerne etwas mit Licht gemacht, das von oben in den Schacht fällt", sagt er, "aber der technische Aufwand war viel zu hoch." Stattdessen hat er ein Werk geschaffen, das nicht auf ein Kräftemessen mit der Architektur aus sei, sondern "spielerisch leicht darauf antwortet". Er entwarf zwei Gebilde, die je nach Standort das Licht im Gebäude unterschiedlich brechen. "Die Arbeit passt genau dorthin", sagt er, "wenn man sie wegnähme, wäre sie zerstört."

Museumskuratorin Bettina Zeman, die auch die Ausstellung "re:set" mitgestaltet hat, ist hellauf begeistert, dass diese Arbeit im Sels-Museum bleibt. Bis etwa Ende August bleibt sie noch hängen, für die danach folgende Ausstellung von Rita Roolfing muss sie abgenommen werden, da die Künstlerin im Treppenhaus eine Projektion plant. "Aber danach wird sie wieder gehängt", versichert Zeman.

Paul Schwers Idee fiel auch bei Giso Westing auf fruchtbaren Boden. Neuss ist die letzte Station der Ausstellung "re:set", und für den in Hannover lebenden Künstler war es reizvoll, dem Haus eine Arbeit von sich zu schenken, weil es ihn noch nicht in seiner Sammlung hat. "Im Gegensatz zu den Museen in Recklinghausen und Celle", sagt er, "dort besitzt man schon Bilder von mir."

Seine Schenkung sei sicherlich "ein bisschen Folgerscheinung" der Entscheidung Schwers, aber auch Ausdruck seiner Dankbarkeit. "Sie ist ein spontaner Akt der Freude", sagt er, "und weil ich das Museum wegen seiner Arbeit sehr wertschätze." Von der Eröffnung über die Sammlungen bis hin zur Publikumsresonanz auf "re:set" - 4000 Besucher kamen - habe ihm alles gut gefallen. Aus seinen zwölf Bildern in der Ausstellung konnte Bettina Zeman eines aussuchen.

Paul Schwer wird auch zur Finissage am Sonntag um 11.30 Uhr kommen. Giso Westing kann es nicht einrichten, und der dritte im Bunde der Schenkenden, Friedhelm Falke, ist zurzeit im Urlaub. Für alle anderen gibt es an diesem Tag auch bunte, aber alkoholfreie Cocktails.

(hbm)
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