Neuss Kultur muss stärker gefördert werden

Neuss · Einrichtungen sollen nach dem Willen der Kulturpolitiker Ideen entwickeln.

Die Stimmen der schwarz-grünen Koalition waren sicher, schließlich kommt der Vorstoß aus ihren Reihen. Aber auch Vertreter der anderen Parteien schlossen sich im Kulturausschuss gestern dem Antrag der CDU und der Grünen an, künftig mit mehr Ideen daran zu arbeiten, dass die Besucherzahlen speziell des Clemens-Sels-Museums, aber auch anderer Kulturinstitutionen steigen. Allerdings hatte die SPD "leichte Bauchschmerzen", wie Michael Ziege sagte. Denn der Grund, die Besucherzahlen des Museums, sei nur bedingt nachvollziehbar: "Das Museum war lange geschlossen, da muss man abwarten." Kulturdezernentin Christiane Zangs betonte zudem, dass die bisherigen Zahlen von 20.000 bis 25.000 Besucher pro Jahr für ein Haus dieser Größe und dieser Ausstattung "sehr gut" seien.

Sozusagen als Nachwehen der ablehnenden Haltung der Ratsmitglieder zur Schenkung der Jugendstil-Sammlung haben CDU und Grüne aus den Diskussionen den Schluss gezogen, "dass für Kulturangebote zusätzliche Maßnahmen und neue Wege erforderlich sind, um die Auslastung zu erhöhen."

Die Politiker haben auch eigene Vorschläge entwickelt: etwa gemeinsame Eintrittskarten der Kulturangebote, eine Jahreskarte für Jugendliche, überhaupt die Einführung von Jahreskarten, einen Shuttleservice zwischen dem Clemens-Sels-Museum und der Insel Hombroich, gemeinsame Veranstaltungsformate und Werbeaktionen sowie ein einheitliches Wegeführungskonzept. Nun soll die Verwaltung die Ideen prüfen und die Ergebnisse dem Ausschuss vorlegen. Die Linke steuerte den Vorschlag bei, die Einführung eines Kulturpasses aufzunehmen, die Grünen wollten einen erneuten Vorstoß in Sachen Bedarfshaltestelle an der Raketenstation und die CDU regte die Aufnahme der Artcard junior an.

Auch von der Verwaltung wurde den Politikern die Überarbeitung eines Kulturkonzeptes ans Herz gelegt. Es betrifft den Rock- und Popförderpreis der Stadt, der alljährlich vergeben wird, aber derzeit an Bewerbermangel leidet. Zudem habe das Interesse des Publikums "deutlich nachgelassen", heißt es in der Verwaltungsvorlage. Mit einem neuen Konzept, das in "Richtung einer kreisweiten Veranstaltung" geht, hofft man, die Zahl der Teilnehmer wieder zu erhöhen.

Erste Gespräche habe es bereits gegeben, sagt die Verwaltung. Aus diesem Grund wurde beschlossen, den Wettbewerb in diesem Jahr "einmalig auszusetzen". Bis zur nächsten Sitzung soll das Konzept zur Beratung vorliegen.

(hbm)
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