Neuss Kunst und Kunsthandwerk vom Neusser Künstler-Kreis

Neuss · Neben Vereinsmitgliedern bestücken auch junge Kunstschaffende mit ihren Werken die Jahresausstellung des NKK im Romaneum.

 Von Irene Groß-Steffen stammt das Bild "Gaukler", das auch im Romaneum zu sehen ist.

Von Irene Groß-Steffen stammt das Bild "Gaukler", das auch im Romaneum zu sehen ist.

Foto: Woi

42 Künstler sorgen zurzeit im Romaneum für eine ebenso große wie abwechslungsreiche Ausstellung. 23 von ihnen sind Mitglieder des Neusser Künstler-Kreises (NKK). Der Verein möchte zunehmend junge Mitglieder gewinnen und gibt deshalb jüngeren Künstlern gerne die Chance, im Rahmen der Jahresausstellung eine kleine Auswahl ihrer Arbeiten zu zeigen.

Harris Wallmeier ist mit seinen 18 Jahren der Jüngste, der jetzt im Romaneum ausstellt. Der Schüler der Gesamtschule an der Erft zeigt das Ergebnis eines kraftvollen Malprozesses, bei dem der lustvolle Umgang mit der Farbe und der Spachtelmasse im Vordergrund stand. Farangis Tosheva ist nur ein Jahr älter - ihre zarten Aquarelle mit klassischen Neusser Motiven wirken sehr ausgereift. Volker Sterneberg ist mit seinen 53 Jahren ein eher junges Mitglied des Künstler Kreises - und ein ziemlich progressives noch dazu. Seine Tierskulpturen aus Edelstahl werden nach seinen Vorgaben mit dem Laser ausgeschnitten.

Klaus Menzel liebt das Grafische, Klare - seine Bilder kamen beim Vernissage-Publikum ebenso gut an wie die Holzarbeiten von Sonja Kreutzer. Sie stellt unter anderem eine Scheibe einer 80 Jahre alten Säulenpappel aus. Das Besondere sind die zahlreichen, unterschiedlich großen Auswüchse, mit denen der Baum auf die Wetterverhältnisse reagiert hat und die Tatsache, dass die Künstlerin die Jahresringe malerisch betont hat. Zur gestalterischen Vielfalt trägt auch Michael Müller mit seinen Guckkästen bei. Er arbeitet mit Figuren, wie sie im Modellbau verwendet werden und schuf unter anderem eine kleine Schützenfest-Welt rund ums Rathaus. Cornelia Gerike-Schuh erkannte, dass ihr stark abstrahiertes Landschaftspanorama seine volle Wirkung erst aus einer gewissen Distanz entfaltet. Ganz dicht rangehen sollte man dagegen an die Aquarelle von Silja Meier, die den Zeitgeist der 1960er Jahre eingefangen hat.

Irene Litzen, die Vorsitzende des NKK, die selber nicht künstlerisch aktiv ist und mit Carla Gries vom Clemens-Sels-Museum die Jury bildete, verwies zudem auf die Ausstellung in der Ausstellung zum Thema "Linie - Bogen - Punkt" und Kunsthandwerk hin. Neben dem Konventionellen solle auch das Außergewöhnliche seinen Platz in der Ausstellung haben. Daran musste man unwillkürlich am Stand von Gabriele Mock denken. Ihre Spezialität: Halsketten, aus alten Fahrradschläuchen gemacht. Die Kunstpädagogin im Ruhestand lockert ihren schwarzen Modeschmuck mit Teilen alter Ketten auf.

Info Brückstraße 1, Bis 6. November

(NGZ)
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