Neuss Kunstrasen: Vorstand stellt Vertrauensfrage

Neuss · Ihren Kampf für einen Kunstrasenplatz auf der Bezirkssportanlage am Nixhütter Weg verbindet die DJK Gnadental mit konkreten Angeboten. Innerhalb des Vereins aber steht der Vorstand wegen dieser Frage unter Druck.

 Ernst Rohr (r.) und sein Vorstandskollege Jürgen Fells verknüpfen die Forderung nach einem Kunstrasenplatz auf der Bezirkssportanlage Gnadental mit Angeboten des Vereins - bis hin zur Fusion.

Ernst Rohr (r.) und sein Vorstandskollege Jürgen Fells verknüpfen die Forderung nach einem Kunstrasenplatz auf der Bezirkssportanlage Gnadental mit Angeboten des Vereins - bis hin zur Fusion.

Foto: A. Woitschützke

Weil bislang alle Bemühungen fehlgeschlagen sind, um zu einem Kunstrasenplatz für die Bezirkssportanlage Gnadental zu kommen, soll die Mitgliederversammlung am 28. Januar darüber entscheiden, ob Hans Schroers und sein Stellvertreter Ernst Rohr noch die Richtigen auf der Kommandobrücke der DJK Gnadental sind. Deshalb stellt der Vorstand die Vertrauensfrage. Aufgesteckt hat er aber noch nicht. Denn die (Platz)-Probleme sind unübersehbar und ungelöst. Das Recht, beim Spiel der 1. Mannschaft am 6. Dezember gegen Rommerskirchen auf eigenem Platz auflaufen zu dürfen, hat der Bezirksligist schon getauscht. "Wir wissen ja nicht, wie das Wetter ist", sagt Rohr. Denn bei Regen wird der Platz schnell zur Seenplatte.

Die CDU hat sich bei ihrer Haushaltsklausur darauf verständigt, die Bezirkssportanlage Weckhoven 2016 mit einem Kunstrasenplatz zu versehen - und eine weitere dazu. Welche das wird, soll sich aus dem Sportentwicklungskonzept ergeben, das gerade bei einem externen Gutachter in Arbeit ist. Die SPD hat sich so gut wie festgelegt, dass diese zweite Anlage nur die in Gnadental sein kann. Ein im Rat abgeblitzter Antrag des SPD-Stadtverordneten Tören Welsch dazu steht nächste Woche im Sportausschuss wieder auf der Tagesordnung.

Das Sportentwicklungskonzept ist nicht der erste Anlauf, um zu einer faktenorientierten Grundlage für sportpolitische Entscheidungen in Neuss zu kommen. In diesem gutachterlichen Prozess will auch die DJK mit ihren Argumenten gehört werden. "Es ist ja nicht so, dass wir keine Ideen hätten", sagt Fells.

Für ihn ist die Frage des Kunstrasenplatzes in Gnadental eng verknüpft mit Überlegungen, unterschiedliche Sportarten auf bestimmten Anlagen im Stadtgebiet zu konzentrieren und weiterzuentwickeln. Für den Fußball, so das Credo der Gnadentaler, biete sich die eigene Anlage am Nixhütter geradezu an. Sie sei, so Rohr, bestens verkehrlich angebunden und wegen der Überlandleitungen über dem Platz auch nicht in Bauland umzuwandeln. An diesen Fakten könnten Planer wie Sportpolitiker genauso wenig vorbeisehen wie an dem Umstand, dass die 450 Mitglieder zählende DJK im Amateurfußball eine Größe ist. In den meisten Altersklassen sind die Jugendmannschaften doppelt besetzt, zählt Fells auf. Über 60 Prozent der Kicker in der ersten Mannschaft kommen aus dem eigenen Nachwuchs, ergänzt Rohr, der stolz anmerkt: "Trotz Ligareformen und schwierigster Platz- und Trainingsverhältnisse haben wir die Klasse immer gehalten." Aber jetzt tue Hilfe Not.

Der Verein sei bereit, sich nach Kräften zu beteiligen. Das schließt einen eigenen Beitrag für den Bau eines allwettertauglichen Kunstrasenplatzes ebenso ein wie die Bereitschaft, den Gesprächsfaden für Fusionen wieder aufnehmen zu wollen. "Egal, ob der Verein am Ende 1. FC Neuss-Süd heißt", sagt Fells. "Hauptsache, es geht weiter."

(-nau)
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