Neuss Kunstrasenplatz kostet 215.000 Euro

Neuss · Spielfeld im Jahnstadion wird zum Sanierungsfall. Einkalkuliert war das nicht.

 Die Hockey-Spieler können aktuell nur noch auf einen Kunstrasenplatz zurückgreifen. Der andere muss saniert werden. Er ist eine Stolperfalle.

Die Hockey-Spieler können aktuell nur noch auf einen Kunstrasenplatz zurückgreifen. Der andere muss saniert werden. Er ist eine Stolperfalle.

Foto: woi

Die Nachricht kommt zur Unzeit, wie Mario Meyen als sportpolitischer Sprecher der CDU erklärt. Gerade erst hatte auch er dafür gestimmt, 15.000 Euro zusätzlich bereitzustellen, um die Umwandlung der Ludwig-Wolker-Sportanlage abschließen zu können, da tut sich mit einem der beiden Kunstrasen-Spielfelder des Hockey-Clubs "Schwarz Weiß" eine neue Baustelle auf. 215.000 Euro soll nach Darstellung eines Gutachters die Sanierung des Belages kosten. Und das kann nicht irgendwann geschehen, sondern muss aus Sicherheitsgründen jetzt erledigt werden. Meyens Kommentar: "Niederschmetternd."

Dabei kann der Sanierungsbedarf niemanden wirklich überraschen. Kunstrasenplätze halten 12 bis 15 Jahre, dieser wird seit 1991 bespielt. Schon 2012 hatte der Club den Sanierungsbedarf angezeigt, doch nicht mehr erreicht als die Zusage, den Platz im Jahnstadion durch dreimalige Grundreinigung im Jahr in einem für den Spiel- und Trainingsbetrieb akzeptablen Zustand zu halten. Nun kommt Gutachter Wolfgang Hillmann von der Deutschen Sporthochschule zum Ergebnis: Der Kunstrasenplatz eins kann nur noch unter Vorbehalt als Spielfläche für ein Jahr zugelassen werden, eine Teilsanierung sei nicht sinnvoll. Und der Landschaftsarchitekt Markus Illgas, von dem die Kostenschätzung stammt, bläst in das gleiche Horn. Er spricht von "latenter Unfallgefahr". Das lässt wenig Ermessensspielraum.

Das Schadensbild passt dazu: Neben stark gesplissenen Kunstfasern und Ablösungen des Trägergewebes sind vor allem lose Nahtverbindungen als Stolperfallen identifiziert.

Der Schaden ist bekannt, aber wer zahlt dafür? Der Hockey-Club, dessen Herrenmannschaft gerade wieder in die Feldhockey-Bundesliga aufgestiegen ist und der erfolgreich eine Damenmannschaft gründen konnte, will sich nach Angaben des Vorsitzenden Andreas Schwarz mit bis zu 35 000 Euro beteiligen. Und das, obwohl man schon in erheblichem Maße in die Infrastruktur der Anlage investiert habe. Sportreferent Uwe Talke geht davon aus, dass rund 40 Prozent der Kosten zuschussfähig sind. Wie hoch dieser aber ausfällt, kann er nicht sagen. Sein Vorschlag: Dieses Ergebnis abwarten - und den Restbetrag im Haushalt für 2016 einplanen. Rolf Knipprath (CDU) geht diesen Weg als Vorsitzender des Sportausschusses mit. Bis zum Saisonstart 2016, so seine Vorgabe, soll der Platz wieder wie neu sein.

(-nau)
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