Neuss Kutten-Verbot für Hells Angels auch im Rhein-Kreis

Neuss · Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Mitgliedern der Rockerclubs "Hells Angels" und "Bandidos" unter Strafandrohung verboten, in der Öffentlichkeit Symbole ihrer Vereine zu tragen oder in anderer Form zur Schau zu stellen. Dieses Verbot wurde nicht nur für Düsseldorf ausgesprochen, wo die Hells Angels ein eigenes Chapter unterhalten, sondern ausdrücklich auch für den Rhein-Kreis.

Rocker in NRW: Die Chronik der Gewalt
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Rocker in der Region – Chronik der Gewalt

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Foto: dpa, Fredrik von Erichsen

"Nach unseren Erkenntnissen gibt es im Rhein-Kreis kein Chapter der Hells-Angels", erklärte Hans-Willi Arnold, Sprecher der Kreispolizeibehörde Neuss, zu dieser staatsanwaltlichen Maßnahme auf Anfrage.

Einen "Ortsverband" gibt es nicht, doch ist es kein Geheimnis, dass Mitglieder dieser Rocker-Gruppierung auch quer über den Rhein-Kreis verstreut leben. "Die fahren aber nicht unter dem Namen Neuss", berichtet ein Insider. Allerdings gab es den Versuch der "Hells Angels", auch in Neuss Fuß zu fassen. So zeigten Mitglieder dieser Gruppierung im Vorjahr Interesse an einem Hochbunker am Berghäuschensweg im Stadtteil Gnadental, den die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zum Verkauf angeboten hatte. Die Stadt konnte diesen Versuch der Rocker, das Weltkriegsrelikt zu erwerben und etwa zum "Vereinsheim" auszubauen, jedoch unterbinden. Alarmiert von einer Bürgerinitiative, die sich in der Nachbarschaft des Bunkers gebildet hatte, machte sie ihr Vorkaufsrecht geltend und erwarb den Bunker zum Preis von 230 000 Euro.

Nachteinsatz: Hells Angels und Bandidos in Köln
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Aktuell zählen die Hells Angels, die vor allem im Rheinland aktiv sind, nach Angaben der Behörden rund 350 Mitglieder. Die gliedern sich in acht "Chapter" genannten Ortsvereinen. Die mit den "Hells Angels" verfeindeten Bandidos dagegen sind vor allem im Ruhrgebiet aktiv.

(-nau)
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