Neuss Landgard-Sanierung nach neuer Finanzierung komplett

Neuss · Der Gartenbau-Vermarkter hat sich eine Anschlussfinanzierung gesichert. Die neuen Kreditverträge haben ein Volumen von 295 Millionen Euro.

Bei seinem Bericht über das Geschäftsjahr 2014 Mitte vorigen Jahres hatte Armin Rehberg Zuversicht ausgestrahlt. "Auf einem sehr guten Weg" sah der Vorstandsvorsitzende der Landgard eG den Gartenbau-Vermarkter in Sachen Finanzen. Der Optimismus war begründet. Denn die Erzeugergenossenschaft mit Sitz in Herongen hat mit Wirkung zum 1. März eine neue, deutlich verbesserte und langfristige Anschlussfinanzierung abgeschlossen. Damit, so teilt die Genossenschaft mit, sei die Finanzierung von Landgard und seiner mehr als 3200 Mitglieder gesichert.

Wichtig war aus Sicht des Unternehmens, das aktuell einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erzielt, die in der Vertreterversammlung im Juni 2015 beschlossene Satzungsänderung zur Erhöhung der Geschäftsanteile, die zu einer deutlichen Verbesserung der Eigenkapitalsituation geführt habe. Das Zinsniveau sorgt ab März für deutlich niedrigere Finanzierungskosten. Sämtliche Finanzierer und Landgard haben die neuen Kreditverträge mit einem Niveau von insgesamt 295 Millionen Euro unterzeichnet.

Die neue Finanzierung ist laut Mitteilung der abschließende Schritt einer Sanierungszeit und umfassenden Restrukturierung von Landgard seit den Geschäftsjahren 2011/2012. "Aus den vielen Stimmen 'Das wird nichts mehr' wurde ein ,Nein, wir schaffen das', und jetzt konnte in der Tat dieser wichtige Meilenstein der nachhaltigen Sanierung und Restrukturierung von Landgard erreicht werden", sagt Rehberg. Mit der Konzentration auf das Kerngeschäft als vermarktende Erzeugergenossenschaft und striktem Kostenmanagement seien die Bankverbindlichkeiten von rund 400 Millionen Euro auf jetzt 295 Millionen Euro reduziert worden.

Bereits 2014 erreichte Landgard wieder ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 53 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2015 geht Landgard von einem organischen Wachstum des Gesamtunternehmens von 2,7 Prozent aus, wobei sich insbesondere die Sparte Obst und Gemüse positiv entwickelt hat. Bei der Ergebniserwartung für 2015 verweist Landgard auf die laufende Konsolidierung und die Kommunikation des Geschäftsergebnisses im Rahmen der Vertreterversammlung im Juni 2016. Landgard geht allerdings für das Geschäftsjahr 2015 von einem nochmals gestiegenen EBITDA und erstmals wieder von einem deutlich positiven Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBT) im zweistelligen Millionenbereich aus. Und dies bei einem im Bereich Blumen und Pflanzen durchaus herausfordernden Gesamtmarkt mit schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland.

Der Wendepunkt ist laut Rehberg geschafft. Landgard bedanke sich insbesondere bei den Banken, die die neue Anschlussfinanzierung aufgesetzt haben, für ihr Vertrauen.

(NGZ)
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