Neuss Landrat verabschiedet Hans-Willi Arnold

Neuss · Der Further war 43 Jahre bei der Polizei und als Polizeihauptkommissar seit 1999 Pressesprecher der Behörde.

 Der Landrat verabschiedet sein Sprachrohr bei der Polizei.

Der Landrat verabschiedet sein Sprachrohr bei der Polizei.

Foto: L. Berns

Defizite "im Bereich der Sprachbeherrschung", die Anfang 1973 einige Polizeiobere im Einstellungsverfahren bei dem damals 18-Jährigen festzustellen meinten, konnten diese Karriere nicht stoppen: Hans-Willi Arnold wurde Pressesprecher der Kreispolizeibehörde und damit ein Exot, wie er selber sagt. Fast die Hälfte seiner mehr als 43 Dienstjahre wandelte er auf dem schmalen Grad zwischen den Interessen der Ermittler einerseits und der interessierten Öffentlichkeit andererseits. Gestern war damit Schluss, denn ab morgen ist der 62-Jährige offiziell im Ruhestand und Diane Drawe (39) als seine Nachfolgerin im Amt.

 Oft war Arnold Thema einer Küfen-Karikatur - das ist die vorerst letzte.

Oft war Arnold Thema einer Küfen-Karikatur - das ist die vorerst letzte.

Foto: Küfen Wilfried

Arnold musste - im Sinne der Fahndung - den abgefahrenen Außenspiegel ebenso publik machen, wie Mord und Totschlag. Und auch wenn - zum Beispiel 2003 - Vorwürfe gegen Kollegen und damit gegen "seine" Polizei erhoben und Ermittlungen gegen Ermittler eingeleitet wurden, war er in der Öffentlichkeitsarbeit professionell. Arnold, so sagte Landrat Jürgen Petrauschke als Leiter der Kreispolizeibehörde anerkennend, habe stets die angemessene Distanz gewahrt. Das heißt nicht, dass er nicht auch mal einen Spruch "raushauen" konnte: "Sammy ist mit den Nerven am Ende", zitierte ihn beispielsweise die Wochenzeitung "Die Zeit" 1994, als ein kleiner Kaiman dieses Namens am Nievenheimer See ausbüxen konnte und wochenlang gejagt wurde.

Arnold hatte erst bei Horten eine kaufmännische Lehre absolviert, bevor er zur Polizei kam. Das Land wurde damit sein letzter Arbeitgeber - und ein guter, wie er betonte. Die Neusser Wache war die erste Dienststelle des Polizisten, der 1979 die Ausbildung für den gehobenen Dienst begann, 1982 Dienstgruppenleiter in Dormagen und 1988 Trainer in Neuss wurde. Nach einem Jahr als Ausbilder in Brandenburg kehrte er nach Neuss zurück, seit 1992 war er mit Pressearbeit betraut. Erst vertretungsweise, seit 1999 ausschließlich. Den Wandel im Berufsumfeld fasste er so zusammen: "Es wird immer schneller."

(-nau)
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