Neuss Landwirt wartet 18 Monate auf Glasfaser-Anschluss

Neuss · Karl-Heinz Beckers ist verhalten optimistisch. Dass er in bereits vier Wochen schnelles Internet haben soll, kann der Helpensteiner kaum glauben. Denn darauf wartet der Landwirt bereits seit knapp anderthalb Jahren - auf den 23. September 2016 ist die Auftragsbestätigung der Deutschen Glasfaser datiert.

Doch bis jetzt hat sich weiter nichts getan. Nach wie vor ist der landwirtschaftliche Betrieb nicht "verkabelt". Dass das nicht ganz so einfach werden würde, das war Beckers schon 2016 bei einer Informationsveranstaltung im Ort klar. "Ich habe anhand der Karten direkt gesehen, dass mein Betrieb außerhalb des Ausbaugebiets liegt", sagt Beckers. Damit wollte sich der Landwirt nicht zufrieden geben, und hatte schnell den Plan, die notwendigen Leerrohre bis zu seinem Haus auf eigene Kosten verlegen zu lassen.

Gesagt - getan, wobei ihm dabei zugute kam, dass in Helpenstein auch neue Gasleitungen verlegt und so Wege und Straßen eh aufgebrochen werden mussten. "Die Firmen, die dafür zuständig waren, fragten mich, ob sie bei mir für die Dauer der Bauarbeiten Flächen mieten könnten, um Material dort abzustellen", erklärt Beckers und da hatte er eine Idee: Er verlangte keine Stellplatz-Miete, bat aber darum, dass im Gegenzug die von der Glasfaser zur Verfügung gestellten Leerrohre verlegt würden. Das wurde auch erledigt. "Jetzt fehlen allerdings immer noch 40 Meter von dem Weg bis an mein Haus", so der Landwirt und fährt fort: "Ich bin bereit, auch dort die Leerrohre auf eigene Kosten verlegen zu lassen, aber vorher muss sichergestellt sein, dass die Glasfaser dann auch ihre Kabel durchschießt", sagt er.

Vor Ort hatte er mit diversen Bauleitern gesprochen, ein zufriedenstellendes Ergebnis brachte das aber nicht. "Herr Beckers bekommt seinen Anschluss", sagt ein Sprecher der Deutschen Glasfaser auf Nachfrage unserer Redaktion. Es sei alles in die Wege geleitet. Auch Karl-Heinz Beckers ist mittlerweile informiert. "Jedoch", wie er betont, "nur telefonisch." Er habe jetzt noch eine schriftliche Bestätigung verlangt, bevor er sich wieder in Unkosten stürzt, um die noch benötigten Rohre verlegen zu lassen.

In vier Wochen soll alles erledigt sein, habe ihm der Glasfaser-Sprecher versprochen. Karl-Heinz Beckers mag das kaum glauben. Er hat jetzt allerdings die direkte Durchwahl zum Glasfaser-Sprecher.

(NGZ)
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