Neuss Lesen in zwei Sprachen in der Gebrüder-Grimm-Schule

Neuss · Rund 90 Prozent der Kinder der Gebrüder-Grimm-Grundschule in Erfftal haben einen Migrationshintergrund. Sehr viele zugewanderte Kinder und ihre Familien sprechen kaum oder kein Deutsch. Für diese Kinder gibt es schon einen intensiven Förderunterricht in Deutsch, aber gleichzeitig will die Schule auch die unterschiedlichen Sprachen und Kulturen der Familien wertschätzen und hat deswegen ein neues Projekt ins Leben gerufen: "So liest die Welt".

Das Projekt erlebt seinen Höhepunkt am 23. Januar. 13 Lesepaten aus den verschiedensten (Sprach)-Kulturen werden von 16 bis 17.30 Uhr in ihrer Muttersprache vorlesen, gleichzeitig wird dieselbe Geschichte in Deutsch vorgelesen. Folgende Sprachen sind durch vorlesenden Eltern der Schule und Schulpflegschaft beteiligt: Polnisch, Russisch, Türkisch, Rumänisch, Englisch, Chinesisch, Spanisch, Griechisch, Arabisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch. Fast alle Räume der Schule werden genutzt. Es gibt jeweils nach 20 Minuten eine Wechselpause, damit sich die Zuhörer mehrere verschiedene Sprachen anhören können.

In enger Zusammenarbeit zwischen Schule und der evangelischen Bücherei war die Idee entstanden, mit zweisprachigen Büchern beiden Kulturen gerecht zu werden und gleichzeitig die Bedeutung des Lesens zu fördern. Besonders der Unterricht in "Deutsch als Zweitsprache" wird so intensiv unterstützt. Bereits seit rund zwei Jahren unterstützt die evangelische Bücherei die Schule mit zweisprachiger Literatur und "Themenkisten" zu bestimmten Unterrichtsinhalten in mehreren Sprachen. Ehrenamtliche Mitarbeiter der Bücherei fungieren als "Leseunterstützer", sie nehmen sich Zeit zum Lesen und Vorlesen mit einzelnen Kindern oder in Kleingruppen. Viele von ihnen werden auch bei "So liest die Welt" zusammen mit einigen Lehrerinnen als "Paten" dabei sein und die jeweils die deutsche Übersetzung der Geschichte lesen.

(NGZ)
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