Joachim Król " Lesungen in Verbindung mit Musik mag ich besonders"

Neuss · Der Schauspieler liest am Dienstag im RLT um 20 Uhr beim Festival der Sterne italienische Gedichte über die Liebe, und Etta Scollo singt.

 Der Schauspieler Joachim Król stammt aus Herne.

Der Schauspieler Joachim Król stammt aus Herne.

Foto: R. Eikelpoth

Herr Król, wie ist es zu der Zusammenarbeit mit Etta Scollo gekommen?

Joachim Król Vor einigen Jahren habe ich ein Programm mit einem Jazzensemble und vertonten Gedichten von W. H. Auden gemacht. Das hat Etta Scollo gesehen und war - das sag' ich mal ganz unbescheiden (lacht) - begeistert. So kam sie mit der Idee auf mich zu, ein Programm mit ihr und italienischen Geschichten zu machen. Das ist feinsinnige Poesie, aber immer mit einem Augenzwinkern und dem Blick auf die Liebe. Und Etta singt eine Auswahl fantastischer Lieder.

Haben Sie die Texte für den Abend unter dem Motto "Erzähl mir von der Liebe!" ausgesucht?

Król Nein, Etta Scollo ist in der italienischen Literatur viel bewanderter als ich und hat die Texte vorgeschlagen. Wir hatten bei der Einrichtung noch Hilfe von einem befreundeten Dramaturgen.

Sprechen Sie Italienisch?

Król Mein Italienisch ist leider sehr, sehr schwach. Ich habe zwar in Italien gearbeitet ...

... als Commissario Brunetti...

Król (lacht) Ja, aber da waren ja nur Deutsche um mich herum.

Bevorzugen Sie Lyrik oder Prosa für Ihre Lesungen?

Król Als Schauspieler beschäftigt man sich immer mit Literatur ganz allgemein, ich mag aber ganz besonders Lesungen in Verbindung mit Musik. Ob Lyrik oder Prosa - das ist mir dann nicht so wichtig. Zurzeit bin ich gerade mit einem Trio auf Tournee, mit Musik und Lesung aus Alessandro Barricos Roman "Seide". Die Termine mit Etta tupfen wir immer ganz exquisit dazwischen.

Das Programm existiert ja schon seit drei Jahren.

Król Ja, mit "Seide" sind wir sogar schon im vierten Jahr. Das sind Projekte, die ich sehr gerne mag, und die muss man auch pflegen.

Wie bereiten Sie sich auf Lesungen vor?

Król Ich lese auch privat sehr viel, manchmal parallel mehrere Sachen. Aber eine öffentliche Lesung muss man schon einrichten, auch wenn ich Autor oder Roman bereits kenne. So gehe ich intensiv noch mal über jeden Text, schaue auf Betonungen und mache mir auch Zeichen an besonderen Stellen, damit das Ganze eine Spannung bekommt und ich selbst nicht von schwierigen Stellen überrascht werde. Aber das ist eine sehr angenehme Arbeit, die auch sehr gerne mache.

Wie sehen Ihre Filmpläne aus? Als "Tatort"-Kommissar sind Sie ja leider ausgestiegen...

Król (lacht) Ja, tempi passati - so weit reicht man Italienisch noch. Im Moment bin noch mit "Seide" unterwegs, aber am 26. Januar kommt ein Film im ZDF, den ich sehr wichtig finde: "Letzte Ausfahrt Gera" heißt er, ist von Raymund Ley und erzählt von der Fahrt Beate Zschäpes zu ihrer kranken Großmutter. Damals hatte man sie von Verhörspezialisten begleiten lassen, weil man hoffte, sie im Auto zum Reden zu bringen. Ich spiele die Rolle des Kölner Verhörspezialisten Toller.

Info Oberstraße 95, 02131 269933

HELGA BITTNER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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