Neuss Letzte Sitzung des Fördervereins Christ König

Neuss · Im Thomas-Morus-Haus endete am Samstagabend eine zwei Jahrzehnte währende Karnevalstradition.

 Michael Engels und Ulrike Wangler gefielen als Friemel und Schrubber-Läppchen bei der letzten Karnevalssitzung des Fördervereins Christ König im Thomas-Morus-Haus.

Michael Engels und Ulrike Wangler gefielen als Friemel und Schrubber-Läppchen bei der letzten Karnevalssitzung des Fördervereins Christ König im Thomas-Morus-Haus.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

"20 Johr jeck - mer sind dann mal weg" - das Sessionsmotto des Christ König Fördervereins ist Programm: Zwei Jahrzehnte lang sorgten die Mitglieder für närrisches Treiben in der Further Gemeinde. Wegen der stetig abnehmenden Resonanz - aus ehemals vier Sitzungen wurde letztendlich eine, die oft vor zu vielen leeren Stuhlreihen stattfand - stellt der Förderverein das Winterbrauchtum ein. Diese letzte Gelegenheit wollten sich viele Karnevalsfans allerdings nicht entgehen lassen: In Scharen strömten sie, verkleidet als Pirat, Seemann, Wolf, Hexe oder Clown, ins Thomas-Morus-Haus, um noch einmal ausgiebig zu schunkeln und Karnevalsklassiker lauthals mitzusingen.

Die Stimmung war von Anfang an auf dem Höhepunkt, sodass bereits die Kindertanzgarde von Grün-Weiß-Gelb fulminant empfangen wurde. Sie hatten sogar extra den Auftritt mit Prinz Marco und Novesia Sabine abgesagt, um auf der letzten Veranstaltung des Fördervereins Christ König tanzen zu können.

Das war Sitzungsleiter Jürgen Zingsen nicht nur ein dreimaliges "Uns Nüss", sondern auch eine Rakete wert. Doch nicht nur die Neusser Schlachtrufe erklangen an diesem "Abschiedsabend" besonders laut, auch die letzten Orden wurden unters närrische Volk gebracht.

Unter anderem bekam Bischof Peter Marzinkowski einen Orden. Er war jahrzehntelang in Zentralafrika, um vor Ort Hilfe zu leisten. Der Förderverein Christ König spendete jedes Jahr ein Drittel der Erlöse aus den verschiedenen Veranstaltungen - insgesamt kamen mehr als 50.000 Euro zusammen.

Abgesehen von der Kindertanzgarde bestritt der Verein das Programm aus den eigenen Reihen. Vorsitzender Michael Engels schlüpfte in die Rolle von Friemel, Ulrike Wangler trat als Schrubber-Läppchen auf die Bühne. Gemeinsam führten sie ein Zwiegespräch, in dem sie die Flüchtlingsthematik auf den Karneval übertrugen. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam Ulrike Wangler noch einmal auf die Bühne, dieses Mal aber als "Omma". Reiner Franzen trat als "Kappes Tünn" auf die Bühne und sorgte mit seiner Büttenrede für so manchen Lacher. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Formation Beautiful Noise.

Ein Blick in die gut gelaunten Gesichter bei der letzten Sitzung des Förderverein Christ König im Thomas-Morus-Haus genügte, um festzustellen: Der Förderverein Christ König hat den Jecken noch einmal einen unterhaltsamen Abend beschert, der erst in den Morgenstunden enden wollte. Und wer vom Karneval noch lange nicht genug hat: Am Kappessonntag nach dem Umzug findet die Familienkarnevalsfeier im Thomas-Morus-Haus statt - auch das jedoch zum letzten Mal.

(vest)
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