Neuss Luft anhalten für das perfekte Foto

Neuss · Anika Wittbusch will "SeaStar Girl" werden. Dafür muss sie beim Fotoshooting unter Wasser posieren - und dabei noch gut aussehen.

 Das Posing unter Wasser ist für Anika Wittbusch Schwerstarbeit: Ständig muss sie kontrollieren, ob Haare und Outfit richtig drapiert sind.

Das Posing unter Wasser ist für Anika Wittbusch Schwerstarbeit: Ständig muss sie kontrollieren, ob Haare und Outfit richtig drapiert sind.

Foto: Seastar

Seit Heidi Klum jedes Jahr in ihrer Show "Germany's next Topmodel" ihre Kandidatinnen schrill kreischend über den Laufsteg jagt, ist für viele Nachwuchs-Models der Traum von der großen Karriere in Mailand oder Paris ein wenig greifbarer geworden. Das ist der Neusserin Anika Wittbusch aber zu einfach: "Ich habe zweimal bei Topmodel mitgemacht und da ging es jedes Mal bloß um das Aussehen und wie man sich auf dem Laufsteg macht", sagt sie.

Deshalb tritt die 27-Jährige jetzt bei einem etwas anderen Model-Wettbewerb an, beim "SeaStar Discovery". Die Idee: Statt auf dem Laufsteg oder im Studio, müssen die Kandidatinnen unter Wasser posieren und gut aussehen - und dabei so lange wie möglich die Luft anhalten. Anika Wittbusch hat sich bereits für das Halbfinale in den Niederlanden qualifiziert. Ist sie dort erfolgreich, geht's nächstes Jahr zum Finale nach Ägypten.

 Modeln auf dem Laufsteg ist der Neusserin zu einfach.

Modeln auf dem Laufsteg ist der Neusserin zu einfach.

Foto: woi

"Es ist richtig schwer, im Wasser zu posieren", sagt Wittbusch. Nichts bleibe von selbst an seinem Platz, ständig würden Haare und Kleidung so durch das Wasser schweben, wie es nicht gewollt sei. "Und anders als sonst beim Fotoshooting gibt es da unten niemanden, der mir hilft und mein Outfit zurechtzupft. Das muss ich alles alleine machen", sagt sie. Dabei dann auch noch die Luft so anzuhalten, dass weder Luftblasen dem Fotografen den Blick aufs Gesicht versperren, noch die Mimik zu angestrengt wirkt, sei eine zusätzliche Herausforderung, die trainiert werden müsse. "Wir haben sogar mit einem Apnoe-Taucher geübt. So ein Profi kann bis zu zehn Minuten die Luft anhalten", sagt Wittbusch. Sie selbst schaffe bislang nur eine Minute ohne Luft im Wasser, "dann kann ich meinen Atemreflex nicht mehr kontrollieren." Bis zum Halbfinale will sie das aber noch weiter üben. "Und im Finale wird es dann wieder leichter für mich: Dann posieren wir nämlich im offenen Meer mit Tauchausrüstung."

Denn im Tauchsport hat der Wettbewerb um das "SeaStar Girl" auch seinen Ursprung: Seit 2005 organisiert das Tauchsport-Magazin "SeaStar" den Wettbewerb, um für den Sport zu werben. Anfangs müssen die Kandidatinnen noch im Pool mit schicken Kleidern und ohne Atemgerät posieren, bis es dann im Finale ins offene Meer mit Ausrüstung geht. Im Laufe des Wettbewerbs machen die Teilnehmerinnen zudem nebenbei noch ihren Tauchschein.

"Aber den muss ich nicht mehr machen, denn ich habe ihn schon 2013 im Mexiko-Urlaub gemacht", sagt Anika Wittbusch. Und durch die damals aufgeflammte Begeisterung für die Unterwasserwelt sei sie schließlich auch auf "SeaStar Discovery" aufmerksam geworden. "Bei diesem Wettbewerb geht es wirklich um die Technik und das Können beim Tauchen. Das mit meiner anderen Leidenschaft, dem Modeln, zu verknüpfen, ist einfach nur klasse." Denn begonnen hat die Modelkarriere von Anika Wittbusch schon eine ganze Weile vor Heidi Klum und ihrer Show: Schon mit 16 stand sie vor der Kamera und ist sogar schon in einer Show von Stefan Raab aufgetreten. So viel Spaß wie im Wasser hatte sie aber noch nie.

(lai)
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