Neuss Luis erhält eine Antwort auf seine Flaschenpost

Neuss · Die NGZ fand die Nachricht des Achtjährigen am Rheinufer. Jetzt erhielt er Besuch von der Redaktion.

 Luis Tiago da Silva möchte noch eine Flaschenpost schreiben.

Luis Tiago da Silva möchte noch eine Flaschenpost schreiben.

Foto: jms

Eigentlich sollte sie es bis nach Afrika schaffen oder zumindest Düsseldorf erreichen - die Flaschenpost des achtjährigen Luis strandete allerdings nur wenige Meter vom Startort am Sporthafen in Gnadental.

Bereits am Dienstag fanden Mitarbeiterinnen unserer Redaktion die Nachricht des Grundschülers am Rheinufer in Gnadental, in der er über das Hochwasser in Neuss am 14. Januar berichtet und um eine Antwort bittet. Da war er natürlich etwas enttäuscht, als die Redaktion ihm bereits vier Tage später diesen Wunsch erfüllte. "Die Flasche war zu leicht, das habe ich eigentlich direkt gesehen. Wir mussten sie mehrmals aus Ästen fischen, bis sie endlich etwas weiterschwamm", erklärt Luis den Grund für das frühe Entdecken seiner Nachricht.

Da seine Erzieherin im Kindergarten schon einmal eine Antwort auf ihre Flaschenpost erhalten habe, wollte es Luis auch einmal probieren. Gemeinsam mit seiner Mutter Antje Könnecke habe er am Sonntag aber lange darüber diskutiert, ob eine Plastikflasche das richtige Transportmittel für seine Nachricht sei. Denn nicht nur das Gewicht erschien Luis problematisch, sondern auch die Nachhaltigkeit. "Es ist doof, wenn die Tiere wegen des Plastiks im Meer sterben", sagt der Achtjährige, der später einmal Tierforscher werden möchte. Dennoch wurde es ein Modell aus Plastik, da eine Glasflasche durch Steine zerstört werden könne.

Wenn Luis gerade keine Flaschenpost verschickt, liest er gerne gemeinsam mit seiner Mutter die Harry-Potter-Bände, macht Karate und löst Matheaufgaben. "Ich mag die ganzen Zeichen bei den Rechnungen", sagt der Drittklässler. Bei den Büchern von Joanne K. Rowling hat er auch einen ganz klaren Favoriten: "Den ersten Teil, weil dort alles anfängt."

Auch wenn diese Flaschenpost ihm keinen Brieffreund aus Afrika brachte, gibt Luis die Hoffnung nicht auf und möchte es demnächst erneut probieren. Denn eine Antwort habe er ja bekommen. Dieses Mal solle seine Nachricht aber tatsächlich in einer Glasflasche auf die Reise gehen, damit sie so zumindest den Rhein überquere. "Auf jeden Fall sollte sie jemand bekommen, der etwas weiter weg wohnt", sagt Luis.

(jms)
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