Neuss "Lukas" setzt Kühlsystem gegen Haarausfall ein

Neuss · Im Tumorzentrum des Lukaskrankenhauses ist ab sofort "Paxman" im Einsatz: Das Kopfhautkühlsystem soll die Haarausfallquote bei Patientinnen während einer Chemotherapie signifikant reduzieren. Während der Therapie wird über eine leichte, weiche Kappe aus Silikon die Temperatur des Kopfes und der Kopfhaut konstant auf etwa 18 Grad gekühlt und damit die Durchblutung zu den Haarfollikeln reduziert.

 Patientin Susanne Wahle mit Prof. Tobias Heintges, Dr. Ulf Reinhart und den Oberärztinnen Dr. Martina König und Dr. Kerstin Habersang.

Patientin Susanne Wahle mit Prof. Tobias Heintges, Dr. Ulf Reinhart und den Oberärztinnen Dr. Martina König und Dr. Kerstin Habersang.

Foto: Lukas

Wie der Leiter des Tumorzentrums, Dr. Ulf Reinhart, berichtet, ist das System in den skandinavischen und angelsächsischen Ländern bereits weit verbreitet. Auch in Deutschland kommt es nun vermehrt zum Einsatz; im Rhein-Kreis Neuss ist das Lukaskrankenhaus der erste Standort. Geeignet ist "Paxman" vor allem für Frauen, die wegen eines Mammakarzinoms mit einer Chemotherapie behandelt werden: Die Therapie erstreckt sich nur über wenige Monate, der Haarausfall ist zwangsläufig. Von den allermeisten Patientinnen, so Dr. Reinhart, werde dieser Haarausfall als stigmatisierend empfunden.

"Das ist kein banaler Nebeneffekt. Der Haarausfall ist besonders belastend, da dadurch die Situation für alle erkennbar und offensichtlich wird. Mit der Kühlhaube haben wir künftig die Möglichkeit, dies einem Teil unserer Patientinnen zu ersparen." Die Erfolgsquote liege bei etwa 50 Prozent. Für das Kopfhautkühlsystem wurden rund 30.000 Euro investiert.

(NGZ)
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