Neuss Makler: Die Preise für Immobilien bleiben hoch

Neuss · Die Neusser Immobilienbörse analysiert in ihrem Jahresbericht die Preise für Wohneigentum, aber auch für Wohn- und Gewerbemieten.

Nach Jahren mit zum Teil drastisch steigenden Preisen auf dem Immobilienmarkt rechnen die Neusser Makler in 2015 mit einer Abschwächung der Entwicklung. Alexander Busch, Sprecher der im Ring der Neusser Immobilienbörse (NIB) zusammengeschlossenen Neusser Büros, spricht von einer "Beruhigung auf hohem Niveau". Bei den Mieten für Läden, Büros aber auch Wohnraum beobachten die NIB-Büros leicht andere Tendenzen. Dort gilt die alte Maklerweisheit ganz besonders: "Die Lage ist alles."

Die Immobilienbörse, ein Zusammenschluss von sechs selbstständigen Maklerbüros, bilden nach eigenen Angaben rund 80 Prozent der Geschäfte auf dem Neusser Immobilienmarkt ab. Als Berichterstatter beim Gutachterausschuss der Stadt sowie der IHK gehen ihre Daten auch in den jährlichen Grundstückmarktbericht der Stadt und den IHK-Mietpreisspiegel ein, der allein die Situation bei den gewerblichen Objekten reflektiert.

Bei den Preisen für Ladenlokale in der Innenstadt machen die Makler unterschiedliche Entwicklungen aus. Während die Preise für Geschäfte in einfachen und mittleren Lagen fallen, bestenfalls stagnieren werden, ziehen sie nur in guten beziehungsweise sehr guten Lagen noch an. Dazu zählt Busch vor allem den Büchel. Der bessere Mix auf der Oberstraße sorge dort für eine gute Entwicklung, während die Niederstraße - im Sog der Krefelder Straße, wie Busch formuliert - als Einkaufsstraße "weiter abfällt". Der inhabergeführte Einzelhandel weiche angesichts der Preisentwicklung immer stärker in die 1-B-Lagen der Seitenstraßen aus, ergänzt Karl Josef Matheisen.

Bei den Büromieten stagnieren die Preise. Lediglich bei gut ausgestatteten Objekten erwarten die Makler 2015 noch einen leichten Preisanstieg. Denn dieser Markt ist knapp. "Es fehlen Objekte mit Parkplatz am Haus, die klimatisiert und für moderne IT-Nutzungen vorbereitet sind", sagt Matheisen. Bedient ein Objekt diese Wünsche, ist es sofort vermietet - für Preise bis elf Euro je Quadratmeter.

Bei den Wohnungsmieten ziehen die Preise für Objekte in fast alle Lagen leicht an, haben aber - mit zehn Euro je Quadratmeter bei Neubauten in sehr guter Lage - offensichtlich bald die Obergrenze erreicht. Probleme mit der Mietpreisbremse gibt es nicht, sagt Matheisen. "Wir sind froh, wenn wir den Mietpreisspiegel erreichen." Große Wohnungen zu vermieten, sei generell schwer, sagt Busch. Beim gegenwärtigen Zinsniveau bauen viele mögliche Interessenten lieber.

Interessant aus Maklersicht ist der Markt der Eigentumswohnungen. "Bis vor zwei Jahren waren 3000 Euro pro Quadratmeter die Obergrenze", erklärt Busch. 2015 rechnet er bei Neubauten in sehr guter Lage mit durchschnittlich 3600 Euro. Verglichen mit Düsseldorf seien das "noch immer Sonderangebote".

(NGZ)
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