Neuss Malerin ist fasziniert vom Golfsport

Neuss · Die Neusserin Gerti Idzior findet Inspiration nicht nur auf Reisen, sondern auch beim Golfen.

 Golf ist eine Kunst - bei Hobbykünstlerin Gerti Idzior. "Golf ist sehr ästhetisch", sagt sie.

Golf ist eine Kunst - bei Hobbykünstlerin Gerti Idzior. "Golf ist sehr ästhetisch", sagt sie.

Foto: Lothar BErns

Wenn Gerti Idzior ihre Ruhe haben will geht sie ins Atelier. "Ich nenne es meinen Keller. Es ist eine abgeschlossene Welt. Voller Ruhe und Entspannung. Dann greife ich zum Pinsel und male los", sagt sie.

Sie bringt Eindrücke ihres Lebens auf Leinwand. Abstrakt. Realistisch. Farbenfroh oder gedeckt. "Es sind immer unterschiedliche Phasen, die meine Bilder prägen. Ich verarbeite die Eindrücke, die ich auf Reisen sammle", sagt die 69-Jährige. Gerti Idzior und ihr Lebensgefährte Uwe Tharra reisen gern und viel. Vor allem von Südamerika sind die beiden fasziniert. "Wir haben uns dort ein Wohnmobil gekauft. Das steht zurzeit in Uruguay. Wir werden die fünf Wintermonate auf dem Kontinent verbringen und auch zum Amazonas reisen", erzählt sie. Zuletzt war das Paar in Mexiko unterwegs. Für die Künstlerin reinste Inspiration. "Die Farben des Landes. Die Felsformationen. Einfach faszinierend", schwärmt sie.

Aber Gerti Idzior findet ihre Motive nicht nur in der Ferne. Die aktive Golferin bringt auch gern ihre Sportkameraden auf die Leinwand. "Mich faszinieren die Körperspannung, die Drehbewegungen, die Energie und Dynamik dieses Sports. Golf ist sehr ästhetisch ", sagt sie. Am liebsten malt Gerti Idzior Großformate in Öl und Acryl. So misst etwa ihr Öl-Gemälde "Aus dem Bunker", das einen Spieler beim Schlag aus der mit Sand gefüllten Grube zeigt, stolze 1,20 mal 1,50 Meter. Mit einigen anderen ihrer Golf-Bilder hing das Gemälde bis zum Umbau des Gebäudes im Clubhaus der Golfanlage Hummelbachaue. Jetzt steht es bei Gerti Idzior im Flur. "Ich habe eigentlich viel zu viele Bilder. Ich kann gar nicht alle aufhängen. Einige habe ich schon an Freunde und Bekannte verkauft. Es wäre schön, wenn ich mal eine Ausstellung machen könnte. Aber bisher bot sich dazu noch keine Gelegenheit", sagt sie.

Ihre Leidenschaft fürs Malen hat sie schon früh entdeckt. "Als kleines Mädchen konnte ich stundenlang mit ein paar Stiften und Papier in meinem Zimmer sitzen. Dann war ich ganz in meiner eigenen Welt. Für meine Mutter waren das großartige Ruhezeiten", erzählt sie schmunzelnd. Doch mehr als ein Hobby sollte die Malerei nicht werden, denn nach dem Abitur wurde sie Veterinäringenieurin.

"Dann hatte ich mit meinem Mann gemeinsam lange Zeit eine Tierarztpraxis in Schleswig Holstein. Da blieb fürs Malen keine Zeit. Und nach der Trennung von meinem Mann musste ich Geld verdienen, um mich und meinen Sohn zu ernähren." Erst als Ruheständlerin kann sie sich jetzt ihrem Hobby widmen. "Ein Mal pro Jahr fahre ich sogar für zwei Wochen nach Trier zu einer Art Seminar. Zwei Wochen nur Farben, Leinwände, Staffeleien und Gleichgesinnte. Das genieße ich immer sehr", erzählt sie.

(NGZ)
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