Neuss Medicoreha verlässt den Borussia-Park

Neuss · Der Reha-Spezialist aus Neuss und Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach beenden nach 13 Jahren ihre Zusammenarbeit am Standort im Stadion. Medicoreha nennt "strategische Gründe" für die Entscheidung.

 Physiotherapeut und Reha-Trainer Andreas Bluhm und der seinerzeit verletzte Fußballprofi Patrick Herrmann bei einer Einheit in den Medicoreha-Räumen im Borussia-Park.

Physiotherapeut und Reha-Trainer Andreas Bluhm und der seinerzeit verletzte Fußballprofi Patrick Herrmann bei einer Einheit in den Medicoreha-Räumen im Borussia-Park.

Foto: Medicoreha

Die Medicoreha Welsink Rehabilitation GmbH und der Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach beenden im Sommer ihre Zusammenarbeit im Borussia-Park. "Die Entscheidung ist aus strategischen Gründen und aufgrund veränderter Rahmenbedingungen gefallen", teilt die Medicoreha auf Anfrage unserer Redaktion mit. Borussia Mönchengladbach hat die 49 Prozent Anteile im Stadion zurückgekauft. Nach 13 Jahren endet damit die Partnerschaft - aber nicht im Groll. "Der Verkauf der Geschäftsanteile ist freundschaftlich und im Einvernehmen mit unserem langjährigen Partner Borussia Mönchengladbach geschehen", erklärt die Medicoreha. "Alle derzeit im Borussia-Park tätigen Therapeuten verbleiben in der Gesellschaft und sind weiterhin eng in die Versorgung der Lizenzmannschaft unter Leitung des Mannschaftsarztes eingebunden."

Verändern werden sich die Räumlichkeiten im Borussia-Park. Im Oktober werden die Borussen einen neuen Gebäudekomplex gegenüber dem Stadion beziehen, zugleich wird auch der medizinische Bereich ausgeweitet. Auch Arztpraxen soll es in dem neuen Gebäude geben. Das Investitionsvolumen des Neubaus liegt bei rund 31 Millionen Euro, in die Ausstattung des neuen Reha-Zentrums wird nach unseren Informationen eine Million Euro investiert. Ein neuer Partner steht bereits in den Startlöchern. Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich um das Unternehmen Medical Park, das deutschlandweit zwölf Fachkliniken und zwei ambulante Gesundheitszentren betreibt.

Stephan Schippers, Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach, versicherte gegenüber unserer Redaktion, dass der Wechsel des Reha-Partners nichts mit der aktuellen Verletztenmisere der Mannschaft - zurzeit sind zwölf Profis verletzt, Probleme gab es aber bereits in der vergangenen Saison - zu tun habe. Ein Beleg dafür ist auch, dass die Physiotherapeuten, die jetzt noch bei der Medicoreha angestellt sind, ins neue Reha-Zentrum, das ab Oktober im neuen Gebäude neben dem Stadion Platz findet, wechseln.

2005 hatten Borussia und Medicoreha die "Einrichtung zur Sportrehabilitation" gegründet, nach rund 13 Jahren ist nun im Sommer die gemeinsame Zeit beendet. "Die strategischen Überlegungen, da etwas zu verändern, liegen schon einige Monate zurück", erklärte Schippers. "Wir hatten schon Ende 2017 die abschließenden Gespräch mit der Welsink GmbH", sagt er. Borussia trägt nun 100 Prozent der Medicoreha-Anteile und betreibt das Reha-Zentrum bis zum Umzug in Eigenregie weiter, dann soll der neue Partner miteinsteigen.

Die Medicoreha GmbH bleibt - neben den anderen Standorten - auch in Mönchengladbach präsent. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Fläche im Stadtteil Rheydt auf 2500 Quadratmeter erweitert und damit mehr als verdoppelt. Die Patientenzahlen dort sind laut Unternehmensangaben stark gewachsen. Man habe sich dazu entschieden, sich auf den Standort in Rheydt zu fokussieren und aus dem Borussia-Park zu verabschieden.

(NGZ)
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