Neuss Mit der zweiten Chance ins nächste Schuljahr

Neuss · Wenn die Sommerferien zur "Lernzeit" werden - die NGZ hat nachgefragt, wie man sich am besten auf die Nachprüfung vorbereitet.

 Auch in den Sommerferien heißt es für viele Schüler: Sie müssen lernen - denn nach den Ferien geht es für sie in die Nachprüfung.

Auch in den Sommerferien heißt es für viele Schüler: Sie müssen lernen - denn nach den Ferien geht es für sie in die Nachprüfung.

Foto: DPA

In einer Woche gibt es Zeugnisse. Während sich die meisten Schüler auf die Sommerferien freuen, müssen einige auch dann lernen: Auf sie wartet kurz vor Beginn des neuen Schuljahres eine Nachprüfung. Erst wenn die bestanden ist, werden sie in die nächsthöhere Klasse versetzt.

Die zweite Chance für eine Versetzung wird längst nicht jedem gewährt, es sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen: "Die Nachprüfung wird eingeräumt, wenn ein Schüler durch Verbesserung in einem Fach von der Note Fünf auf eine Vier die Versetzung geschafft hätte", erklärt Raoul Zühlke. Der Mittelstufenkoordinator am Gymnasium Norf macht Betroffenen Mut: "Ein großer Prozentsatz schafft das. Oft geht es nur um eine Fünf ohne Ausgleich in anderen Fächern - es wäre töricht, deswegen das ganze Jahr zu wiederholen."

Können die Prüfungsthemen denn mit dem Lehrer abgesprochen werden? Zühlke verneint: "Der komplette Stoff des letzten Halbjahres muss präsent sein." Damit dies auch gelingt und aus der Fünf nachträglich eine Vier wird, sollten die Bücher des betreffenden Fachs auf keinen Fall abgegeben und auch nicht in der Schule vergessen werden. Freie Zeit in den Sommerferien sei aber trotzdem drin: "Es muss zwar relativ viel gelernt werden, um die Defizite aufzuarbeiten, aber man sollte sich selbstverständlich auch Pausen gönnen", betont Zühlke. Sein Vorschlag: Die Bücher einfach mit in den Urlaub nehmen und jeden Tag neben der Freizeit auch kleine Lerneinheiten einplanen.

Falls es sich bei dem Fach, in dem nachgearbeitet werden muss, um eine gesprochene Fremdsprache handele, könne auch ein Urlaub im entsprechenden Land sinnvoll sein: "Das verbessert das Sprachgefühl enorm." Weitere Tipps des Lehrers lauten: Alte Klassenarbeiten zum Üben nutzen, sich von Eltern und Geschwistern abfragen lassen oder einen Mitschüler mit guten Noten fragen, ob man sich seine Aufzeichnungen ausleihen darf. Auch der Besuch eines Förderkurses der Stadt Neuss sei sinnvoll.

Diese Kurse werden während der Ferien im Quirinus-Gymnasium angeboten. Gelernt wird dort in Kleingruppen bis maximal fünf Schüler. "Wer sich bis zum letzten Schultag am Freitag, 8. Juli, anmeldet, bekommt auch einen Platz", erklärt Birgit Döhmen aus dem Schulverwaltungsamt. Die Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet. Danach bestehen "in der Regel 50 bis 70 Prozent" der Prüflinge nach Besuch des städtischen Förderangebots die Nachprüfung. Die Kosten pro Kursus betragen 105 Euro, ermäßigt 52,50 Euro.

Teurer wird's bei kommerziellen Anbietern wie dem Studienkreis: Zehnmal 60 Minuten kosten dort 369 Euro. Dafür wird aber Einzelunterricht geboten. Gert Leibl vom Studienkreis Neuss sieht sein Angebot allerdings nicht als Konkurrenz zu den Kursen der Stadt, sondern als Ergänzung: "Manche Schüler fahren zweigleisig, was durchaus sinnvoll sein kann. Sie lernen vormittags in Kleingruppen im Quirinus und nachmittags im Einzelunterricht bei uns."

(NGZ)
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