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Neuss Mit "Dialog" zum Tanz-Festival eingeladen

Neuss · Die sieben jungen Tänzer um Hamdi Berdid sind mit ihrem Tanztheaterstück aus der Alten Post zum Schrittmacher-Festival in Aachen eingeladen. Das ist auch eine große künstlerische Auszeichnung für die Truppe.

 Das "Dialog"-Ensemble hat sein Stück aus eigenem Erleben konzipiert - als eine Art biografisches Tanz-Theater.

Das "Dialog"-Ensemble hat sein Stück aus eigenem Erleben konzipiert - als eine Art biografisches Tanz-Theater.

Foto: Kubid

Es war eine dieser "Last-minute"-Bewerbungen: schnell noch raus damit, bevor die Frist abläuft. Ob's klappt? Die Hoffnung hat wohl jeder, der sich an einem Wettbewerb beteiligt und genau weiß: Das Feld der Konkurrenten ist groß. Um so größer ist die Freude bei Hamdi Berdid, dass er nun weiß, dass es geklappt hat. Sein "Dialog"-Ensemble, getragen von dem - von ihm gegründeten - Verein Kubid und beheimatet in der Alten Post, ist zum Schrittmacher-Festival nach Aachen eingeladen. Seit 1993 gehört das Festival für Zeitgenössischen Tanz in Aachen, Heerlen und Kerkrade zu den wichtigen der Szene, hat vor drei Jahren die Sparte "Generation 2" eingeführt und lädt seither vielversprechende Ensembles ein, ihr Können zu zeigen.

Die Einladung zum Schrittmacher-Festival macht auch die Enttäuschung über die Nicht-Einladung zu den Berliner Festspielen wieder wett - nach der Freude über die Nominierung. Und für Hans Ennen, Leiter der Alten Post und als Dramaturg an mancher Produktion der Kubid-Truppe beteiligt, ist die Teilnahme in Aachen sogar deutlich höher zu bewerten: "Die Einladung ist künstlerisch motiviert", sagt er, "da geht es nicht um eine Auszeichnung für ein Jugendprojekt." Für Berlin sei auch das Alter ein wichtiges Entscheidungskriterium gewesen: "Das Nein war nicht gegen die Produktion gerichtet", sagt er voller Überzeugung, "aber man wollte vor allem jüngere Gruppen fördern."

Zwischen 17 und 23 Jahre sind die "Dialog"-Tänzer alt - und eine feste Gruppe mit sieben bis acht Mitgliedern, die jedoch alle noch etwas anderes machen und sich immer wieder zusammenfinden müssen. Als "biografisches Theater" bezeichnen Berdid und Ennen gerne das, was "Dialog" ausmacht. "Wir werden mit Sicherheit auf dieser Schiene weiterarbeiten", sagt Berdid überzeugt.

Zurzeit überlegt er gemeinsam mit seinen Tänzern noch über einen Namen: Diaolog-Ensemble und Körperpoeten sind derzeit die Favoriten. Denn dass es ein neues Stück geben wird, steht für ihn außer Zweifel: "Wir sammeln im Ensemble Ideen, aber werden erst dann herauskommen, wenn wir das Gefühl haben: Das ist es!" sagt er entschieden. "Vor September wird das nichts", sagt Berdid. Bis dahin also wird in der Alten Post geprobt, steht Tanz- und Schauspielunterricht bei Profis auf dem Stundenplan.

Unter Berdids Leitung ist die Truppe längst aus dem anfänglichen HipHop herausgewachsen. Er ist das Scharnier, der Netzwerker, der die Neusser Urban-Dance-Szene international verankert hat. "Ohne ihn wäre alles nichts", sagt Ennen, der gleichwohl auch betont, wie wichtig das Zusammenspiel von Regisseur, Choreograph und Texter ist. Womit er wieder beim künstlerischen Anspruch wäre, dem die Truppe genügen muss.

Was scheinbar auch bei den Tanzexperten in Aachen angekommen ist, denn im Gegensatz zu anderen Eingeladenen werden die Neusser fast ihr komplettes Stück zeigen: "In der Regel soll der Auftritt nicht länger als 20 Minuten dauern", sagt Berdid und lächelt durchaus ein bisschen stolz: "Wir dürfen 60 Minuten."

(hbm)
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