Neuss Mit Israel-Tag für Toleranz werben

Neuss · Stadt und Jüdische Gemeinde erinnern an die Gründung des Staates Israel.

Das Bederov-Zentrum an der Leostraße soll erweitert werden.

Das Bederov-Zentrum an der Leostraße soll erweitert werden.

Foto: woi

Der Entwurf für den Vertrag, mit dem die Stadt die Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde und ihren 600 Mitgliedern im Kreis auf eine neue Grundlage stellen will, ist fertig. Diese gute Nachricht bestätigte Bürgermeister Reiner Breuer kurz vor dem ersten Israel-Tag, der am Sonntag, 6. Mai, auf dem gerade erst fertiggestellten westlichen Teil des Freithofs gefeiert wird. Mit dieser Gemeinschaftsveranstaltung feiern Stadt und Gemeinde den 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Das Fest zum israelischen Unabhängigkeitstag, das um 13 Uhr beginnt, soll zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Stadt werden. In Düsseldorf ist es das bereits.

Mit dem Stadtvertrag, der dem Hauptausschuss in nächster Sitzung zur Beratung vorgelegt werden soll, wird auch eine finanzielle Unterstützung der Gemeinde in Neuss geregelt. Die will ihr Gemeindezentrum an der Leostraße, das 2014 nach Alexander Bederov benannt wurde, deutlich ausbauen. Damit sind Pläne vom Tisch, dieses 2007 als Provisorium eingerichtete Gemeindehaus durch einen Synagogenneubau in zentraler Lage der Stadt zu ersetzen, sagt Breuer.

Breuer hatte vergangene Woche im Rathausfoyer eine Ausstellung mit dem Titel "70 Jahre Israel" zur Geschichte des jungen Staates eröffnet. Zum Israeltag selbst kann er nicht kommen. Oded Horowitz, der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, wird daher die Veranstaltung um 14 Uhr eröffnen. Er sieht das Fest auch als Appell für mehr Toleranz und Akzeptanz in einer Zeit, in der "wir und unsere Familien immer wieder erfahren müssen, dass Antisemitismus und Hass auf Israel in Deutschland wieder auf dem Vormarsch ist".

Die Staatsgründung am 14. Mai 1948 wird in Israel und anderswo mit dem Feiertag Yom Haatzmaut, dem Tag der Unabhängigkeit, gefeiert. In diesem Jahr fanden die Feierlichkeiten, aufgrund des jüdischen Kalenders, am 19. April statt, in Neuss werden sie mit dem Stadtfest an diesem Wochenende verbunden.

Besucher sollen sich auf eine kleine Reise nach Israel und echtes israelisches Flair freuen dürfen. "Wir wollen ein buntes und fröhliches Fest feiern. Im Mittelpunkt stehen Unterhaltung, Genuss und Information", sagt Bert Roemgens, der Leiter des Nelly-Sachs-Hauses der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Es gibt Musik, isarelische Spezialitäten und Raum für Gespräche. Ein Anliegen dieses Tages sei es (über die Erinnerung an die Staatsgründung hinaus) die Vielfalt der israelischen Kultur und Gesellschaft aufzuzeigen, sagt Roemgens.

(-nau)
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