Neuss Mitreißendes Konzert des Gospelchors Harambee

Neuss · Die Sänger verabschiedeten sich jetzt in der Christuskirche von ihrer Chorgründerin und -leiterin Annette Eick.

 Anette hat ihr letztes Konzert von Harambee geleitet. NGZ-Foto: Woi

Anette hat ihr letztes Konzert von Harambee geleitet. NGZ-Foto: Woi

Foto: Eick

"Harambee", der Gospelchor der Neusser Christuskirchengemeinde, lud zum zweiten Advent zu einem ganz besonderen Konzert ein. Nach "13 Jahren afrikanischen Liedern" galt es Abschied zu nehmen: Annette Eick, Gründerin des Chores und von Anfang an die Leiterin, macht sich zu neuen - auch musikalischen - Zielen auf.

"Das bewegt mich emotional sehr", sagt Heide Marona, eingefleischter Fan des Ensembles. "Diese Art der Musik macht Kirche lebendig, und ich wünschte mir mehr solcher temperamentvollen Gottesdienste. Annette Eick ist nicht nur ein Verlust für den Chor, sondern auch für die Neusser Kultur. Denn diese perfekte Reprise afrikanischer Musikkultur ist weit über die Grenzen von Neuss einzigartig." Cornelia Wendt, Altistin im Chor, kann da beruhigen: "Wir suchen eine neue Chorleitung und haben bereits vier Bewerber. Wir möchten natürlich gerne unsere Stilrichtung beibehalten, verschließen uns aber Neuem nicht."

Nach so viel positivem Ausblick konnte das Konzert mit allen Highlights der 13 Jahre unter Annette Eick nur begeistern. Die Chorleiterin und Lehrerin hat, wie Pfarrer Franz Dohmes in der Begrüßung betonte, diese aufwendige Arbeit vollkommen ehrenamtlich eingebracht. Obwohl sie sich in diesem Abschiedskonzert betont zurückhielt, steckte ihre Lebhaftigkeit nicht nur den Chor, sondern auch das Publikum in einer völlig überfüllten Christuskirche an.

Der Chor: Ausnahmslos afrikanische Texte - alle Titel wurden auswendig gesungen - waren bestens verständlich, zumindest für die Zuhörer, die Suaheli und Xhosa kennen. Und das - grandiose Leistung! - bei einem beinahe dreistündigen Konzert mit vielen Titeln, und oftmals zu langen Erläuterungen. Dass "Nkosi sikeleli Afrika" ("Gott segne Afrika") als ursprüngliches Freiheitslied heute weitgehend die Nationalhymne Afrikas ist, hätte dieser zwei Sätze bedurft und nicht fünf Minuten Erläuterung. Das Publikum: Obwohl riesige Fangemeinde, war es von Annette Eick zunächst schwer auf Mitklatschen, Mitsingen, Mittanzen einzustimmen. "Jesus Christ is coming today" hatte dann aber Vitalität über den Refrain hinaus. Und das "Halleluja" von Leonhard Cohen in einem Arrangement von Annette Eick stimmte im Rund der ganzen Kirche.

Ausnahmslos gehen die Konzerterlöse an gemeinnützige Stiftungen. Diesmal unter anderem an die Kinderhilfe in Togo. Aus diesem Projekt stammt auch Niko Touglo, der neben Uwe Winter (Klavier) mit etlichen Soli auf Djemben (Baumstammtrommeln), mitriss.

(Nima)
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