Neuss Neuer Bildband über das Klosterleben

Neuss · Die Neusser Augustinerinnen haben mit der Agentur h1 communication ein Schwarz-Weiß-Porträt ihres Wirkens erstellt.

 Ob beim Telefonieren mit dem Handy oder beim Brotbrechen - die Fotos spiegeln das Alltags- ebenso wie das religiöse Leben im Kloster Immaculata wider.

Ob beim Telefonieren mit dem Handy oder beim Brotbrechen - die Fotos spiegeln das Alltags- ebenso wie das religiöse Leben im Kloster Immaculata wider.

Foto: Cor Unum

Als der Fotograf das Besprechungszimmer leerräumte, staunten die Schwestern im Kloster Immaculata nicht schlecht. "Er hat alles weggepackt, Tisch, Teppich, Stühle. Bloß einen Stuhl hat er stehenlassen, mitten im Raum. Wir fragten uns nur: Was macht er denn da?", sagt Schwester M. Praxedis Gerhards schmunzelnd.

Sie ist die Generaloberin der Neusser Augustinerinnen und mit dem Ergebnis der Umräumarbeiten im Kloster hochzufrieden. "Es ist ein wunderbares Foto entstanden", sagt sie lobend. Das Schwarz-Weiß-Bild zeigt einen Habit und das Kreuz, das alle Frauen im Kloster um den Hals tragen, auf dem Stuhl liegend. "Das Foto symbolisiert den Anfang", sagt Schwester M. Praxedis. Es ist Teil eines Bildbandes, den die Augustinnerinnen jetzt herausgegeben haben.

 Ein Foto aus dem Bildband rückt das Wand-Bildnis einer Augustinerin in den Fokus. Die lebende Schwester bleibt sichtbar, aber unscharf.

Ein Foto aus dem Bildband rückt das Wand-Bildnis einer Augustinerin in den Fokus. Die lebende Schwester bleibt sichtbar, aber unscharf.

Foto: ""

In 34 Bildern und kleinen Texten werden Ursprung, Leben und Wirken der "Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern nach der Regel des heiligen Augustinus" - kurz Neusser Augustinerinnen - porträtiert. "Zu unserem Tag der Offenen Tür sind in diesem Jahr so viele Menschen gekommen, die etwas über unsere Geschichte und unser Leben erfahren wollten. Da haben wir uns gedacht, dass es an der Zeit ist, uns der Öffentlichkeit zu präsentieren", sagt die Generaloberin. "Wir haben zwar eine Broschüre, aber die ist rund 20 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß", fügt sie ergänzend hinzu.

Mit der Agentur h1 communication haben die Augustinerinnen das Konzept für den Bildband entwickelt. "Uns hat das sehr viel Spaß gemacht. Die Zusammenarbeit war so etwas wie ein ruhender Pol in unserem sonst hektischen Arbeitsalltag", sagt h1-Chef Marc Hillen.

Ruhig ist auch das Erscheinungsbild des Buches. Auf den schlichten grauen Einband ist das Wahrzeichen der Augustinerinnen geprägt worden: ein aus den Worten "Cor unum et anima una in deo" (Ein Herz und eine Seele in Gott) geformtes Kreuz. Zitate des heiligen Augustinus, Glaubenssätze der Ordensschwestern und kleine Texte ergänzen auf 46 Seiten die Schwarz-Weiß-Fotos "Wir haben uns für kurze Texte entschieden, um die Bilder sprechen zu lassen", erklärt Marc Hillen.

 Ein anderes Foto der Broschüre zeigt die Ordensschwestern im gemeinsamen Gebet. Das Bild ist nicht gestellt - denn genau das war die Intention der Kreativen.

Ein anderes Foto der Broschüre zeigt die Ordensschwestern im gemeinsamen Gebet. Das Bild ist nicht gestellt - denn genau das war die Intention der Kreativen.

Foto: ""

Rund drei Wochen lang hat Fotograf Frank Elschner die Ordensschwestern in ihrem Alltag begleitet. "Er hat mit uns beim Frühstück gesessen, uns bei der Hausarbeit, in der Kapelle und auf dem Hof fotografiert. Das war sehr ungewohnt und auch ein bisschen aufregend", erzählt Schwester Tabitha Moritz. Die Idee der Kreativen sei es gewesen, reale Situationen abzubilden und keine gestellten Szenen zu zeigen, erklärt Agentur-Chef Hillen.

Die so entstandenen Bilder strahlen Ruhe, Frieden, Glauben und Gemeinschaft aus, auch mit Detailaufnahmen brennender Kerzen oder der Gottesmutter-Statue über dem Portal. Sie zeigen Hände, die den Rosenkranz halten oder Brot brechen, das Bildnis der Ordensgründerin Johanna Etienne, die 23 Augustinerinnen des Mutterhauses im Gespräch, bei Gebet und Gesang, in der Küche und im Garten - und mit dem Handy am Ohr. "Wir sind ja auch von dieser Welt", sagt die Generaloberin lächelnd. Den Bildband gibt es in einer Auflage von 1000 Exemplaren. "Ich freue mich, dass er rechtzeitig zu Weihnachten fertig wurde und wir ihn verschenken konnten", sagt Schwester M. Praxedis. In einer Soft-Cover-Ausführung liegt der Bildband als kostenlose Broschüre im Kloster Immaculata aus.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort