Neuss Neuer Vorstoß für Carsharing in Neuss

Neuss · Sollte die Dahlmann-Autovermietung den Zuschlag erhalten, will sie schon zum 1. Dezember mit drei Fahrzeugen in Neuss starten. Ihr Partner für das Prinzip des Autoteilens ist Ford. In Kaarst soll es schon früher losgehen.

 Der Ford Fiesta ist eins der drei Autos, die auf festen Parkplätzen in der Innenstadt stehen sollen, erklärt Bodo Kluckhuhn von Dahlmann.

Der Ford Fiesta ist eins der drei Autos, die auf festen Parkplätzen in der Innenstadt stehen sollen, erklärt Bodo Kluckhuhn von Dahlmann.

Foto: Woitschützke

Die Stadtwerke Neuss (SWN) sind zuversichtlich, dass in Kürze ein erneuter Anlauf für ein Carsharing-Modell unternommen wird. Dabei teilen sich mehrere Nutzer ein Auto. "Wir sind mit zwei Anbietern im Gespräch", teilt SWN-Sprecher Jürgen Scheer mit. "Einer von ihnen hat einen sehr ambitionierten Zeitplan."

Das bestätigt Bodo Kluckhuhn, Leiter der Dahlmann-Autovermietung. "Wir wollen mit unserem Partner Ford-Carsharing am 1. Dezember in Neuss mit drei Fahrzeugen starten", sagt er. "In Kaarst soll es schon vor Dezember mit zwei Autos losgehen." Die nötigen Vorbereitungen seien abgeschlossen: "Alle fünf Autos sind ausgerüstet und mit der entsprechenden Aufschrift versehen, die Stadtverwaltungen müssen nur ein paar Schilder an den künftigen Parkplätzen aufstellen."

Kluckhuhn ist überzeugt, den Zuschlag in Neuss zu erhalten, weil die Verträge in Kaarst bereits unter Dach und Fach seien. "Unser Ziel ist es, ein Carsharing-Modell für den ganzen Rhein-Kreis zur Verfügung zu stellen, davon profitieren dann auch die Kunden", sagt der Leiter der Autovermietung, die zur Dresen-Gruppe gehört. Mit der Stadt Dormagen habe man bereits Tuchfühlung aufgenommen.

Anders als der Anbieter "Car2go", der Neuss bis auf einen Platz am Rheinpark-Center wieder verlassen hat und bei dem die Nutzer das Auto nach der Fahrt abstellen konnten, wo sie wollten, setzt man bei Dahlmann auf ein Konzept mit festen Parkplätzen. "Alles andere wäre für den Anfang zu teuer", erklärt Kluckhuhn, der zuvor schon in Düsseldorf ein Carsharing-Modell mitbetreut hat. "Bei den nicht stationsgebundenen Konzepten fahren die Leute mit den Autos aus der Innenstadt in die Außenbezirke, lassen sie dort stehen, und man braucht extra Personal, um die Fahrzeuge zurück in die Innenstadt zu bringen."

Was die Parkplätze in der Neusser City betrifft, sei man noch in Abstimmung mit der Stadt Neuss. "Wir können auf jeden Fall den Stellplatz am Hauptbahnhof übernehmen, den bislang die Bahn-Tochter Flinkster mit ihrem Carsharing-Fahrzeug genutzt hat", erklärt Kluckhuhn. Denn Ford-Carsharing arbeite mit Flinkster zusammen. Weitere Wunschstandorte seien die Stadthalle/Dorint-Hotel und der Wendersplatz. "Das wird zurzeit von der Stadt geprüft."

Die SWN begrüßen einen erneuten Carsharing-Versuch, der auch vom Stadtrat gewünscht ist. "Für unsere Kunden wäre das ein zusätzliches attraktives Angebot", sagt Scheer. Denkbar wäre, dass die SWN dafür bei ihren Kunden mit besonderen Anreizen werben. Als Konkurrenz zum ÖPNV betrachte man es nicht. In anderen Städten, in denen das Carsharing-Prinzip etabliert ist, gewähren die Verkehrsbetriebe ihren Kunden deshalb auch Nachlässe, wenn sie ein Carsharing-Fahrzeug nutzen wollen.

(sug)
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