Neuss Neuer Zeitplan für Bau des Norfer Altenheims

Neuss · Überraschende Wende: Die neue Pflegeeinrichtung hat jetzt doch 80 statt der genehmigten 40 Betten. Sie entsteht in einem neuen Quartier.

 Der abschließende Plan für das "Grupellopark" getaufte Quartier in Norf ist fertig. Der abgebildete Ausschnitt zeigt die ersten Baufelder A bis C.

Der abschließende Plan für das "Grupellopark" getaufte Quartier in Norf ist fertig. Der abgebildete Ausschnitt zeigt die ersten Baufelder A bis C.

Foto: Bauverein

Das Ortsschild an der Nievenheimer Straße wird bis zur Südstraße versetzt und die Ortsdurchfahrt damit länger. Denn Norf wächst. Endlich, werden viele sagen. Denn neben einem neuen Quartier errichtet der Neusser Bauverein östlich der Nievenheimer Straße - zwischen Friedhof und Grupellopark - auch das seit langem geforderte und ersehnte Altenpflegeheim. Das wird jetzt doch die ursprünglich anvisierten 80 Plätze haben, obwohl der Kreis als Aufsichtsbehörde nur 40 genehmigt hat. "Wir wissen schon, was wir tun", kommentiert Christoph Havers diese überraschende Wendung.

Havers ist Vorstandsvorsitzender der Diakonie in Neuss, die schon lange als Betreiber des Altenheimes und Partner des Bauvereins feststeht. Im vergangenen Juli schon hatte er den Pachtvertrag für das Seniorenzentrum mit einer Laufzeit von 25 Jahren unterschrieben. Damals noch für ein Haus mit 40 Betten, das, so der Einwand der Betreiber in allen Diskussionen mit dem Kreis, in dieser Größenordnung eigentlich nicht wirtschaftlich geführt werden könne.

An der Zahl der genehmigten Betten habe sich nichts geändert, erklärt Reinhold Jung vom Rhein-Kreis. Die Diakonie denke aber über neue Ansätze nach. Dem Vernehmen nach will sie 40 Betten aus einer anderen - und renovierungsbedürftigen - Diakonie-Einrichtung nach Norf umschichten. In der Hoffnung, dass bis zum Abschluss der Sanierung dieses Heimes der Kreis den höheren Bedarf akzeptiert. Der Bauverein jedenfalls hat schriftlich, wie Mira Münnich vom Projektmanagement betont, ein Heim mit 80 Betten bauen zu sollen.

Münnich stellte im Bezirksausschuss Norf, dem schon einmal ein Baubeginn Anfang 2017 versprochen worden war, den neuen Zeitplan vor. Der Bebauungsplan für die fast drei Hektar große Fläche, die ursprünglich für die Erweiterung des Friedhofes vorgesehen war, ist noch nicht rechtskräftig. Die abschließende Fassung liegt vor und wird - einen entsprechenden Ratsbeschluss im März vorausgesetzt -im April noch einmal öffentlich ausgelegt. Läuft das Verfahren planmäßig, würde er noch 2018 Rechtskraft erlangen. Damit wäre die Grundlage für eine Baugenehmigung geschaffen. Den Bauantrag aber will der Bauverein schon Mitte des Jahres stellen, um dann auch sofort loslegen zu können. Über einen städtebaulichen Vertrag will er zudem regeln, dass möglichst bald mit der Erschließung und der Anlage einer Baustraße begonnen werden kann. Vorab und - wie Münnich erklärt - "damit auf unser Risiko."

Erstes Gebäude in dem neuen Quartier soll das Altenheim mit 16 zusätzlichen Plätzen für betreutes Wohnen im Staffelgeschoss sein (Baufeld A). Als Bauzeit werden zwei Jahre veranschlagt. Sobald der Rohbau steht, wird - Baufeld B - ein zweiter Komplex mit 14 Wohneinheiten für "Wohnen mit Service" errichtet. Im Baufeld C an der Nievenheimer Straße entstehen 55 öffentlich geförderte Wohnungen, im Baufeld D 33 frei finanzierte. In weiteren Abschnitten entstehen zwei Stadtvillen mit 21 Wohnungen, auf der Friedhofsseite zehn Doppelhaushälften und in Richtung Feldflur sechs Reihenhäuser. Die sollen vermietet werden, erklärt Münnich. Verkauft werden nur die Wohnungen in den Stadtvillen und die Doppelhaushälften, stellt sie klar. "Den ganzen Rest behalten wir im Bestand des Bauvereins", sagt sie.

(-nau)
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