Durchschnittsnote 1,3 Neusserin macht Abitur mit 15

Neuss · Isabella Dahnke ist die jüngste Abiturientin aller Zeiten am Neusser Nelly-Sachs-Gymnasium. Sie legte die Prüfung noch vor ihrem 16. Geburtstag ab. Nun möchte sie in Dortmund auf Lehramt studieren.

 Abitur mit 15? Isabella Dahnke hat’s geschafft. Ihre Lieblingsfächer sind Mathe, Französisch und Geschichte.

Abitur mit 15? Isabella Dahnke hat’s geschafft. Ihre Lieblingsfächer sind Mathe, Französisch und Geschichte.

Foto: Woi

Wenn Isabella Dahnke Anfang Oktober ihr Lehramtsstudium für Mathe und Informatik an der TU Dortmund beginnt, dann wird sie deutlich jünger sein als ihre Kommilitonen. Schließlich ist sie am vergangenen Sonntag gerade einmal 16 Jahre jung geworden. Doch die Neusserin blickt dem Altersunterschied entspannt entgegen. Sie ist es aus der Vergangenheit ja nicht anders gewohnt.

Wenige Tage vor ihrem 16. Geburtstag nahm Isabella als erste 15-Jährige am Nelly-Sachs-Gymnasium ihr Abiturzeugnis entgegen. Mit einem Durchschnitt von 1,3.

Als sie eingeschult wurde, war sie gerade fünf Jahre alt. Mit vier beherrschte sie unter anderem bereits sämtliche Schreibschrift- und Druckbuchstaben. Zwar besuchte sie offiziell die erste Klasse, konnte durch die Durchlässigkeit der ersten beiden Stufen aber schon nach einer Woche bei den Zweitklässlern mitmachen.

Nach dem ersten Schuljahr sprang sie also gleich in die dritte Klasse. Mit acht kam sie schließlich aufs Gymnasium, wo es dann "ganz normal" für sie weiterging. Durch G8 wurde ihr Turbo-Abi dann noch einmal zusätzlich beschleunigt.

Wer Isabella zuhört, der merkt: diese junge Frau ist zufrieden mit der Art und Weise, wie alles gelaufen ist. "Aber es wäre nicht schlimm gewesen, wenn es etwas länger gedauert hätte", sagt sie. So hätte sie sich an manchen Tagen schon ein wenig mehr Freizeit gewünscht.

Aber kann so ein großer Altersunterschied zu den Klassenkameraden nicht auch problematisch sein? "In den ersten drei Jahren habe ich schon den Unterschied gemerkt. Da war es manchmal etwas schwierig", sagt die angehende Lehramts-Studentin. Aber die anfänglichen Schwierigkeiten hätten sich im Laufe der Zeit gelegt, "und dann habe ich mich richtig wohl gefühlt", sagt Isabella, die in ihrer Freizeit gerne malt, tanzt und Klavier spielt. Auch Geige und Flöte beherrscht sie. Darüber hinaus war sie bei den Schulsanitätern aktiv und möchte sich weiterhin ehrenamtlich in der evangelischen Gemeinde Weckhoven engagieren.

Das sagen die Schüler zum Turbo-Abi
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Manfred Neumann, Schulleiter des Nelly-Sachs-Gymnasiums, erinnert sich noch bestens an das halbe Jahr, in dem er Isabella Dahnke in Französisch unterrichtete. "Ich habe sie nach der ersten Stunde gefragt, ob sie Muttersprachlerin ist", sagt er schmunzelnd und fügt hinzu. "Natürlich freut es mich sehr, dass sie Lehrerin werden möchte." Isabella sei zwar ein Naturtalent, "aber sie war auch immer sehr strebsam und hat viel gearbeitet", sagt Manfred Neumann.

Aktuell genießt Isabella die Freiheiten einer frisch gebackenen Abiturientin: sie malt, näht und freut sich auf viele weitere "kleine kreative Projekte", wie sie sagt. "Außerdem habe ich jetzt endlich Zeit für meine Freundinnen — und vielleicht ist ja noch eine Woche surfen irgendwo am Meer drin."

(jasi)
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