Neuss Neuss als 360-Grad-Panorama erleben

Neuss · Die Fotografen Richard Unger und Jörn Rautenberg zeigen die Quirinus-Stadt aus ungewöhnlichen Perspektiven.

 Das erste 360-Grad-Panorama führte die Fotografen auf den Uhrenturm des Neusser Rathauses. Gezeigt wird ein Blick auf die Quirinus-Stadt aus einer kaum bekannten Perspektive.

Das erste 360-Grad-Panorama führte die Fotografen auf den Uhrenturm des Neusser Rathauses. Gezeigt wird ein Blick auf die Quirinus-Stadt aus einer kaum bekannten Perspektive.

Foto: Airshooter/Stadt Neuss

Für viele Gäste im Rathaus ist es ein unvergessliches Erlebnis, einmal auf den Balkon zu treten. Dorthin, wo sich während des Schützenfestes die Honoratioren ein Stelldichein geben und die Parade unten auf dem Markt verfolgen. Aber es gibt noch einen besseren Ausblick. Eine schmale Treppe führt dort hinauf, für Besucher ist der Ort hoch oben im Rathaus nicht zugänglich. Die beiden Fotografen Richard Unger und Jörn Rautenberg aber durften dort hinaufklettern - im Auftrag der Stadt. Sie haben mit der Kamera sechs sehenswerte 360-Grad-Panoramen aufgenommen, die die Quirinus-Stadt von oben zeigen. "Mal aus ganz anderer Perspektive - eben so, wie man Neuss normalerweise nicht sieht", sagt Michael Kloppenburg, Leiter des städtischen Presseamts. Nach und nach werden diese Fotografien jetzt online gestellt. Das Ziel ist schließlich, dass die Bürger ihre Heimatstadt noch einmal neu entdecken können.

Neuss: Neuss als 360-Grad-Panorama erleben
Foto: Andreas Buchbauer

Richard Unger sitzt im Constantin-Koenen-Zimmer und stellt das Projekt vor. Er holt einen weißen Handschuh heraus. "Ohne Galeriehandschuh darf man die Kamera nicht anfassen, denn die Linsen sind empfindlich", sagt er. Und die Kamera hat reichlich von ihnen: Kugelrund kommt sie daher, 36 Aufnahmen macht sie gleichzeitig. Um sie besser halten zu können, wird ein kleiner Stab an ihr festgeschraubt. Die Kamera sieht dadurch aus wie ein Zepter - oder wie ein etwas klobiges Mikrofon. "Jedes Foto, das sie macht, hat 110 Millionen Pixel", sagt Jörn Rautenberg. Das bedeutet jede Menge Daten, die verarbeitet werden müssen. Ein Foto ist rund 380 Megabyte groß.

Mit der Kamera sind Jörn Rautenberg und Richard Unger in den vergangenen Wochen in Neuss unterwegs gewesen. Sie stiegen unter anderem auf den Uhrenturm des Rathauses, auf das Dach des ehemaligen Hamtor-Hotels und auf den Westturm des Quirinus-Münsters. Dort ließen sie auch eine Drohne steigen, um noch einmal eine etwas andere, ganz besondere Perspektive abzulichten. Auge in Auge mit St. Quirin wähnt sich der Betrachter dadurch. Monsignore Guido Assmann segnete das ab, und das Ordnungsamt natürlich auch. Denn eine Drohne dort einfach so steigen zu lassen, ist ohne entsprechende Erlaubnis und Absicherung des Ortes verboten. Zur Nachahmung ist das Ganze folglich nicht empfohlen, sondern ein Fall für die Profis.

Das erste 360-Grad-Panorama steht ab sofort unter www.neuss.de online. Bis Weihnachten werden die Aufnahmen sukzessive jeweils montags und freitags dort und auf der städtischen Facebookseite veröffentlicht. "Das Ziel ist es, mal einen ganz anderen Blick auf die Stadt Neuss zu ermöglichen", sagt Bürgermeister Reiner Breuer. Vor allem aber bieten die 360-Grad-Panoramen die Möglichkeit, in die Kulisse einzutauchen. Die Betrachter können reinzoomen. "Dabei wurde natürlich auf den Datenschutz geachtet", sagt Breuer. Wer über eine VR-Brille verfügt (VR steht für Virtual Reality), kann sich die Fotos zudem in 3D ansehen. VR-Brillen müssen nicht teuer sein, es gibt sie schon für zehn Euro im Elektronik-Fachmarkt.

(abu)
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