"2001 bin ich zur Neusser Tagungs- und Tourismus-GmbH gekommen, um Kongresse und Tagungen nach Neuss zu holen", erinnert sich Isa Dheus, die 15 Jahre lang für das Stadt-Marketing in Sachen Tagungen und Tourismus unterwegs war - und sich heute in den Ruhestand verabschiedet. Dass Neuss so etwas wie eine Tourismus-Managerin überhaupt brauchte, sei vielen Stadtverordneten damals nicht klar gewesen, erzählt die 63-Jährige, die in Düsseldorf geboren wurde und in Köln lebt. "Tourismus bedeutete nämlich für viele einfach nur Strandurlaub."

Isa Dheus hat die Zweifler eines Besseren belehrt und ihr Tätigkeitsfeld auf den Tourismus ausgeweitet. Auf Tourismusbörsen, Messen und Hansetagen hat sie die Vorzüge der Quirinusstadt, die eines von vier Mitgliedern der Rheinischen Hanse ist, als Ziel für Städtereisen aufgezeigt. "Außerdem habe ich Veranstalter von Städte- und Kulturreisen nach Neuss eingeladen und ihnen die historischen und kulturellen Schätze der Stadt, etwa die Museumsinsel Hombroich, gezeigt", erzählt sie. "Das hat sogar Reiseveranstalter aus den USA begeistert und amerikanische Touristen nach Neuss gebracht."

Doch wer Isa Dheus kennt, weiß, dass sie sich in all den Jahren mit der "Außenwerbung" allein nicht begnügt hat. In den vergangenen vier Jahren hat sich die studierte Soziologin nämlich zusätzlich mit einem Projekt zur "Innenwerbung" beschäftigt: 2012 entwarf sie gemeinsam mit der NGZ die erste von mittlerweile vier Tourenreihen von und für Neusser: "Neusser Ecken" brachte besondere Orte ihrer Stadt näher. Es folgten "Neusser Kanten" - Führungen durch alle Stadtteile, "Neusser Räume" - ein Blick hinter die Kulissen von Einrichtungen wie dem Wasserwerk Broichhof, dem Swissôtel oder dem Stadtarchv als Gedächtnis von Neuss, und zuletzt 2016 "Neusser Natur" - Aktiv-Touren durch Neusser Landschaften wie dem Stadtwald oder der Oelgangsinsel. Vermissen wird sie ihre langjährige Wirkungsstätte sicherlich, sagt sie. Doch sie gehe mit zwei lachenden Augen. "Wie immer in meinem Leben ziehe ich auch hier einen Schlussstrich und freue mich auf die Zukunft." Dazu gehört auch der Besuch des nächsten Hansefestes. Gespannt ist sie auch auf ihr neues Leben einige Tausend Kilometer weiter südlich von Neuss: Mit ihrem Mann wird die Pensionärin in ihr neues Heim in einem kleinen Dorf im südspanischen Andalusien übersiedeln. "Die Bürgermeisterin kennt mich schon - sie freut sich auf anregende Gespräche über den Tourismus dort", verrät sie.