Frau in Neuss schwer verletzt Anwohner reagieren erleichtert nach Schützen-Festnahme

Neuss · Auf dem Flughafen im belgischen Charleroi klickten am Sonntag die Handschellen: Festgenommen wurde der 47-jährige Neusser, der am vergangenen Mittwoch am Lindenplatz fünf Schüsse auf eine 25-Jährige abgefeuert haben soll.

Der Anschlag vom Lindenplatz gilt als aufgeklärt. Der Tatverdächtige wurde Sonntag in Belgien inhaftiert.

Der Anschlag vom Lindenplatz gilt als aufgeklärt. Der Tatverdächtige wurde Sonntag in Belgien inhaftiert.

Foto: woi

Überall hatte die Polizei nach ihm gesucht, jetzt lief er ihr förmlich in die Arme: Bei der Rückreise aus der Türkei wurde er an der Passkontrolle aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgesetzt.

Der Verdächtige reiste offenkundig unter eigenem Namen und mit seinem eigenen Pass. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sich jemand mit der Identität eines unter Verdacht stehenden Täters auf Reisen begibt, musste zunächst die wahre Identität des Inhaftierten geklärt werden. Das positive Ergebnis wurde dann am Montagnachmittag von den Behörden verbreitet.

In dem Haus an der Maastrichter Straße, wo der Gesuchte zuletzt gewohnt hat, wurde die Festnahme erleichtert aufgenommen. "Jetzt kann ich wieder beruhigt durch das Haus gehen", sagt eine Nachbarin, die in Sorge war, dass sich der 47-Jährige an der Polizei vorbei wieder in das Mehrfamilienhaus schleichen könnte.

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SEK-Einsatz in Neuss

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Seit den Schüssen auf die Frau waren bei der noch am Tattag eingesetzten Mordkommission "Linden" mehrere Hinweise zum möglichen Aufenthaltsort des Gesuchten eingegangen. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei stürmte aufgrund eines solchen Hinweises sogar seine Wohnung. Doch dieser und andere Tipps wiesen ins Leere.

Aktuell sitzt der 47-Jährige noch in Belgien in Haft. Nach erfolgter Überführung nach Deutschland wird er dem zuständigen Haftrichter vorgeführt.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Gründe für den Übergriff im familiären Umfeld liegen. Die 25-Jährige ist die Stieftochter des Gesuchten, lebte aber nicht mit ihm in einem Haushalt. Die Schüsse auf sie wertet die Staatsanwaltschaft als versuchtes Tötungsdelikt. Die Frau, die an der Schulter verletzt wurde, wird weiter im Krankenhaus behandelt.

(-nau)
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