Fotos Leerstand in der Neusser City
Die Hinweistafel im Eingangsbereich kann einem leidtun. Eigentlich bietet sie Platz für 24 Geschäfte. Doch 22 der Felder sind blank: In den Büchel-Arkaden geht fast nichts mehr. Heruntergelassene Rollläden, gähnende Leere hinter den Schaufensterscheiben. Besonders einladend sind die vielen Verbotsschilder: Nicht Rauchen, keine Inline-Skates, kein Abstellen von Fahrrädern. Die Überwachungskameras können einem ebenfalls leidtun. So viel Langeweile hat keine Linse verdient.
Wenn eine Decke mit Bullaugenoptik das einzig Sehenswerte an einer Einkaufspassage ist, dann weiß man: Da läuft was schief. Dabei klingt der Name „An der Münze“ so vielversprechend. Wie ein Schmuckstück, das sich von den anderen Bereichen der Innenstadt glanzvoll abhebt. In Anbetracht der dunklen Ecken, der Leerstände (teilweise mit Gittern versehen) und des ungepflegten Erscheinungsbildes, ist „An der Münze“ aber eher die negative Kehrseite der Medaille.
Einsam und allein steht er da, dieser große Bambus. Zumindest hat er in der recht dunklen Zolltor-Passage ein sonniges Plätzchen erwischt. Dabei bräuchte er das gar nicht – denn er ist aus Plastik. Einziger Vorteil: Die Passage liegt direkt am Busbahnhof. Man kann also schnell wegfahren. Immerhin beleben unter anderem ein Friseur und ein Kiosk die Szenerie. Vielmehr als eine Abkürzung für Fußgänger ist die Zolltorpassage aber nicht. Es sei denn man steht auf Plastik-Bambusse.
Zugegeben, im Vergleich zu früheren Tagen hat sich im Meererhof einiges getan. Doch entspricht der Slogan „Wo der Kunde König ist“, der im Eingangsbereich in großen Lettern prangt, tatsächlich der Realität? Einen royalen Anblick bieten das Wettbüro, Leerstände und der dunkle Durchgang neben der neuen Verbraucherzentrale nicht. Doch verglichen mit anderen Einkaufspassagen herrscht im Meererhof zumindest noch ein Funken Wohlfühlcharakter.