Neuss "Neuss liest": Literarische Kaffeepause bei der NGZ

Neuss · In der NGZ-Geschäftsstelle an der Niederstraße ging es gestern in der Reihe "Neuss liest ein Buch" mit der Kaffeepausen-Lesung weiter. Gelesen wurde das vierte Kapitel aus Christoph Peters' Roman "Mitsukos Restaurant", das in dem Zeitraum vom 16. September bis zum 16. Oktober Kapitel für Kapitel vorgelesen wird. Vorgetragen wurde gestern von Lothar Schröder, Redakteur unserer Zeitung und Literatur-Kritiker.

 Lothar Schröder, Kulturredakteur unserer Zeitung, las bei der NGZ.

Lothar Schröder, Kulturredakteur unserer Zeitung, las bei der NGZ.

Foto: lber

Wie sich herausstellte, waren einige Anwesende auch schon bei den vorherigen Lesungen und konnten gleich einsteigen. Kapitel vier trägt den Namen "Verschiedene Männer" und macht seinem Titel alle Ehre. Es geht um die Männer im Leben der Hauptfigur Mitsuko. Allen voran ihr Vater, der ein Patriarch auf der einen Seite und ein weicher, nachgiebiger Mann auf der anderen Seite ist. Von ihm versucht sich die junge Japanerin zu lösen, was ihr gelingt, indem sie in einem Schweiz-Urlaub beschließt, nicht wieder mit zurück nach Japan zu kommen. Innerhalb das Kapitels werden Jahrzehnte ihres Lebens kurz abgewickelt, bis sie schließlich von Mann zu Mann bei Eugen Schober angelangt, der auch im weiteren Verlauf eine Rolle spielt.

Es ist ein Schlüsselkapitel, das viel über die Hauptfigur verrät. Wie es zu ihrer Leidenschaft zum Kochen kam, wie ihre familiären Hintergründe sind und somit auch, was Mitsuko für einen Charakter hat. Ihre Einstellung zum Leben und zur Liebe und damit auch ihr Männerbild wird deutlich und zeigt einmal mehr, wie verschieden die japanische und die deutsche Kultur sind.

Schröder war bisher in jedem Jahr von "Neuss liest ein Buch" dabei und bewundert die Aktion, die bereits zum fünften Mal organisiert wird und bei den Neussern großen Anklang findet. Der Redakteur kennt Peters persönlich, konnte also vorab noch einige Worte zum Autor sagen. So erfuhren die Besucher der Geschäftsstelle beispielsweise, dass Peters unter anderem zum Schreiben kam, als er in der Kirche seines Geburtsortes Kalkar auf Schnitzaltäre schaute und sich Geschichten dazu ausdachte. Außerdem erzählte er, dass Peters nach eigener Aussage seine nächsten Romane bereist strukturiert im Kopf habe und diese nur noch zu Papier bringen müsse.

(csk)
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