Neuss Polizei ermittelt nach Schüssen auf Flüchtlingsunterkunft

Allerheiligen · Auf die Flüchtlingsunterkunft in der Dreifachturnhalle Allerheiligen wurden drei Schüsse abgegeben, wahrscheinlich aus einem Luftgewehr. Verletzt wurde niemand. Weil aber ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann und ein staatsschutz-relevantes Delikt vorliegen könnte, haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen.

 Die Schüsse trafen ein Fenster am Seiteneingang der Sporthalle.

Die Schüsse trafen ein Fenster am Seiteneingang der Sporthalle.

Foto: Woitsch�tzke, Andreas

"Es konnten jedoch auch keine Hinweise auf ein politisch motiviertes Delikt erlangt werden", betont ein Sprecher der Düsseldorfer Polizeidirektion. Dass auch auf die Container der Grundschule Allerheiligen geschossen wurde, ist im Polizeibericht nicht zu lesen, wird aber auch nicht dementiert.

Die ermittelnden Behörden können die Tatzeit stark eingrenzen: Sonntag (28.) zwischen 15 und 16.30 Uhr. Der Bezirksdienst der Neusser Polizei war zunächst davon in Kenntnis gesetzt werden, dass an einer Seitenscheibe des Turnhallengebäudes drei kleine Löcher festgestellt wurden. Das Fenster gehört zu einem Treppenhaus, das von Flüchtlingen nicht genutzt wird, sondern nur den Betreuern des DRK zugänglich ist. Menschenleben seien zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, hieß es.

Reste von Luftgewehrmunition wurden an der Turnhalle nicht sichergestellt, wohl aber an der benachbarten Grundschule, wo ein Rollladen beschädigt wurde. Ein Hausmeister hatte dem Vernehmen nach diesen Schaden am Montagmorgen entdeckt. Die kommissarische Schulleitung schaltete das Schulverwaltungsamt ein, später wurde Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Der Schulbetrieb lief auch gestern — angeblich nach Rücksprache mit der Polizei — störungsfrei.

Der Staatsschutz der Düsseldorfer Polizei ermittelt weiter und bittet unter Telefon 0211 870-0 um etwaige Hinweise von Zeugen.

(-nau)
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