Neuss Polizei nimmt Onkel von lebensgefährlich verletztem Elfjährigen fest

Neuss · In dem Fall um den lebensgefährlich verletzten Jungen aus Neuss hat die Polizei am Samstagabend den Onkel des Jungen festgenommen. Er soll gestanden haben, dem Jungen die Verletzungen zugefügt zu haben.

Der Onkel des Jungen sprach vor seiner Festnahme noch mit unserer Redaktion.

Der Onkel des Jungen sprach vor seiner Festnahme noch mit unserer Redaktion.

Foto: Simon Janssen

Am vergangenen Donnerstag wurde der elfjährige Junge in einer Neusser Wohnung lebensgefährlich verletzt gefunden. Wie die Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilte, musste der Junge reanimiert werden. Der Gesundheitszustand des Kindes ist nach Auskunft der behandelnden Ärzte unverändert.

Einen konkreten Tatverdacht habe es laut Staatsanwaltschaft und Polizei zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben. Nachdem die Beamten mehrere Zeugen befragt hatten, die in jüngster Zeit Kontakt zu dem Elfjährigen hatten, ergab sich am Samstagabend ein Tatverdacht gegen den 41-jährigen Onkel des Jungen.

Ermittler der Kommission nahmen den Mann vorläufig fest. In seiner Vernehmung hat er laut Staatsanwaltschaft gestanden, dem Jungen die lebensgefährlichen Verletzungen zugefügt zu haben. Der 41-Jährige ist am Sonntag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf bei der zuständigen Haftrichterin des Amtsgerichtes Neuss vorgeführt worden. Die Richterin erließ einen Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung sowie versuchten Verdeckungsmordes.

Zu Beginn der Ermittlungen am Donnerstag hatte der Onkel ausgesagt, dass der Elfjährige in der Schule und auf einem Spielplatz in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt gewesen sei. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei schließen laut einer Mitteilung nach derzeitigem Stand aus, dass dem Jungen in der Schule oder auf einem Spielplatz schwerwiegende Verletzungen zugefügt wurden. Man gehe davon aus, dass dem Kind die Gewalt in der Wohnung zugefügt wurde. Zum Motiv können zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben gemacht werden.

Noch am Samstag sprach der 41-Jährige mit unserer Redaktion und behauptete, dass der Junge bereits zu Beginn der Woche mit einem angeschwollenen Gesicht vom Spielplatz zurückgekommen sei. "Er sah aus, als sei er verprügelt worden", sagte der Onkel des Opfers. Der Neusser hat sechs leibliche Kinder, sein elfjähriger Neffe lebte laut Aussage des nun mutmaßlichen Täters seit rund zehn Wochen bei seinem Onkel und dessen Familie.

(skr)
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