Rennbahn Neuss Noch keine Spur nach Wettbüro-Überfall

Neuss · Zwei maskierte und bewaffnete Männer erbeuteten Bargeld in noch unbekannter Höhe. Polizei setzt bei Fahndung Hubschrauber ein. Die Täter müssen den Tatort sorgfältig ausgespäht haben.

Das Wettbüro im Haus am Rennbahnpark blieb gestern geschlossen. Nur die Spurensicherung hatte Zutritt.

Das Wettbüro im Haus am Rennbahnpark blieb gestern geschlossen. Nur die Spurensicherung hatte Zutritt.

Foto: Ch. Kleinau

Das Restaurant am Rennbahnpark hatte Ruhetag, die letzten Besucher der Shakespeare-Aufführung gerade das Globe und die Rennbahn verlassen, da drangen zwei maskierte und bewaffnete Männer am Montagabend in das Wettbüro in das Erdgeschoss des "Haus am Rennbahnpark" ein - fünf Minuten, bevor das Lokal geschlossen worden wäre.

Zu dieser späten Stunde hielt sich nur noch eine 49-jährige Angestellte in dem Wettbüro auf. Die Täter bedrohten sie mit vorgehaltener Pistole und nötigten sie so, Bargeld herauszugeben und in einen Jute-Beutel zu stopfen. Anschließend ergriffen die Räuber die Flucht in unbekannte Richtung.

Die zeitnah alarmierte Polizei setzte sofort mehr als zehn Streifenwagenbesatzungen aus dem ganzen Rhein-Kreis ein, um nach den Tätern zu fahnden. Auch ein Hubschrauber stieg auf, um sich an der Suche zu beteiligen. Bis zum Morgen gab es aber noch keine Spur von den Flüchtigen, teilt die Polizei mit. Auch zu der Höhe der Beute kann sie noch nichts sagen.

Tim Sieberts, Inhaber dieses Wettbüros und eines weiteren am Meererhof, wurde schon kurz nach dem Überfall alarmiert. Für ihn war es nicht der erste Überfall auf eines seiner Geschäfte. Auch das Wettbüro an der Galopprennbahn wurde bereits ausgeraubt, erinnert er sich. Bei dem Überfall vor drei oder vier Jahren - enger kann er den Zeitpunkt nicht eingrenzen - seien rund 1000 Euro erbeutet worden, sagt er. Damals hatte es sich um einen Einzeltäter gehandelt, der, so Sieberts, auch schnell dingfest gemacht werden konnte.

Die 49-jährige Angestellte, die noch in der Nacht auf dem Polizeirevier vernommen worden war, blieb gestern der Arbeit fern. Sie sei krank geschrieben, sagt Sieberts: "Ihr ging es nicht gut, sie war sehr geknickt." Das Wettbüro, sonst an 362 Tage im Jahr von 11 bis 23 Uhr geöffnet, blieb gestern geschlossen. Morgens tat dort die Spurensicherung der Kriminalpolizei ihre Arbeit, die auch die Aufzeichnungen aus der Video-Überwachung, die den Überfall mitgeschnitten hatte, sicherstellte. Die Bilder werden nun im Rahmen der weiteren polizeilichen Ermittlungen ausgewertet.

Dass Wettbüros Ziel von bewaffneten Überfällen werden, ist nicht neu. Zuletzt war im September vergangenen Jahres ein solches Büro auf der Furth von einem maskierten Mann überfallen worden.

Gestern beklagte Tim Sieberts nur den Verlust von Bargeld. "Die waren nur auf Geld aus, da ist nichts zu Bruch gegangen", sagt er. Anders lag der Fall, als fast auf den Tag genau vor fünf Jahren ein spektakulärer Einbruch in das Buchmachergeschäft an der Rennbahn verübt wurde. Damals waren die Täter systematisch vorgegangen: Erst brachen die einen Schaltkasten der Telekom auf, durchtrennten alle Kabel und schalteten so die Alarmanlage aus. Dann drangen sie in das Wettbüro ein, wo sie einen Tresor aufbrachen und 13.000 Euro erbeuteten. Die Spuren beseitigen die Einbrecher mit einem Feuerlöscher. Allein der Sachschaden war beträchtlich.

(-nau)
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